Kletterblatt 2011 - page 43

Baumpflege
Praxis
kletterblatt 2011
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lader über denWanderweg gezogen
werden konnte.
Die Frage war, wie mit dem an-
fallenden Stammholz verfahren
werden sollte. Bei einerHanglänge
von ca. 100 m und einer Breite von
ca. 20 m mussten nach unserer
Einschätzung ca. 60 fm anfallen.
Die Möglichkeit, die Stämme di-
rekt zu zerteilen undmit demHof-
lader abzutransportieren, war aus
ökonomischer Sicht nicht sinnvoll.
Auch die Alternative, mit einem
Kran zu arbeiten, kam nicht in
Frage. Die angrenzende Bebauung
war zu dicht und eswar zu riskant,
die Bäume oder auch nur Teile da-
von über dieDächer zu heben. Dies
ergab ein Gespräch vor Ort mit
einemerfahrenenKranführer.
Also musste eine andere Lösung
gefunden werden. Wenn die Lö-
sungen der Gegenwart nicht mög-
lich oder zu teuerwaren, lohnt sich
der Blick in die Vergangenheit: wie
haben Menschen früher gearbei-
tet?Bei unserenÜberlegungen fan-
den wir im Internet die Seite der
IG-Zugpferde. Hier werbenUnter-
nehmen, die ganz traditionell mit
Pferden arbeiten. Das jedoch nicht
aus nostalgischen Gründen, son-
dern weil es in bestimmten Situa-
tionen auchheute, trotz allerGroß-
technik, ökonomisch und ökolo-
gisch sinnvoll ist, so zu arbeiten.
War das die Lösung für unser Pro-
blem?
Ein traditionell arbeitender Holz-
rücker kam zu einer ersten Besich-
tigung des Hanges. Er machte ein
Angebot, das erfolgversprechend
klang: in zwei bis drei Tagen wollte
er alle Stämme mit seinen Pferden
auf dem schmalenWeg zu dem an-
grenzendenWendehammer ziehen.
Von dort könnten sie dann mit ei-
nem Langholzwagen abtranspor-
tiert werden.
Die Fällarbeiten
Zuerst errichteten wir unterhalb
desWanderweges einenFangzaun.
Zwar wurde beim Fällen jedes kri-
tische Stück mit Seilen gesichert,
aber aufgrund der örtlichen Situa-
tionwar eine zusätzliche Sicherheit
notwendig. Anschließend wurde
sämtlicher schwächerer Unter-
wuchs entfernt, je nach Stärke auf-
geastet oder gleich an einem Stück
gehäckselt und das Stammholz
seitlich desWanderweges gelagert.
Danach konnte das Fällen der stär-
kerenBäume beginnen. Hierwurde
in Seilklettertechnik aufgeastet
und die Krone getoppt. Anschlie-
ßend wurde der Baum inmöglichst
großen, mindestens 3m langen
Caramba,
eine Revolution
in der Sägetechnik!
Das einzigartige
Sägeblatt dieser
Teleskop-Astsäge
mit dem patentier-
ten, rasiermesser-
scharfen Konus-
oder Bogenschliff
wird nicht wie bei
herkömmlichen Sä-
gen durch´s Holz
“geschoben”, sondern
gleitet durch schnel-
le, leichte Zugbewe-
gungen durch´s Ma-
terial wie das Messer
durch die Butter.
Ergebnis:
ohne nennenswerte
Anstrengung super-
glatte Schnittflächen.
Viva la Revolutión!
Apropos Ziehen:
Die Teleskopstange
ist von 2,1 bis
5,2 (in Worten:
fünfkommazwo)
Meter ausziehbar
- das ergibt ca.
sieben Meter
Arbeitshöhe.
Auch eine kleine
Revolution.
TIGER GmbH • Maschinen
und Werkzeuge für Garten-
kultur und Landschaftspflege
Vogesenstraße 8
D-79346 Endingen
Tel. 0 76 42 / 93 05 05
Fax 0 76 42 / 93 05 06
“Zieh,
Hombre!”
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...132
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