des hohen Alters dieser Bäume gab es eine
        
        
          MengeTotholzhängerundverrotteteStark-
        
        
          äste, wir brauchten also einige Zeit, um
        
        
          uns passende Bäume und Äste auszusu-
        
        
          chen. Jedesmal, wenn wir unsere Auf-
        
        
          stiegsseile hochzogen, testeten wir un-
        
        
          seren Einbau sehr gründlich, indem wir
        
        
          uns alle gemeinsam an die Seile hängten.
        
        
          Mehr als einmal ging dabei ein Regen von
        
        
          Erde, Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) und
        
        
          Totholz auf uns nieder“, erzählt Waldo
        
        
          Etherington.
        
        
          
            Weit hinauf ins Ungewisse
          
        
        
          Zak, der Kameramann, verwendete einen
        
        
          Hightec-Eclipse-Klettergurt, Ian trug ei-
        
        
          nenTreeMotion-Klettergurt vonTreema-
        
        
          gineers, leicht modifiziert und ergänzt
        
        
          durch eine zweite Brücke an den unteren
        
        
          D-Ringen, umeine Bruststeigklemme an-
        
        
          zubringen, undWaldo klettertemit einem
        
        
          Sequoia SRT. Mithilfe einer Jumar Hand-
        
        
          steigklemme, einerFootLoopTrittschlinge,
        
        
          Croll, Pantin Fußsteigklemme und einer
        
        
          Shunt an einem zweiten Seil gelangte das
        
        
          TeaminkürzesterZeit zurmittlerenBaum-
        
        
          kronenebene. Dannwechselten sie von den
        
        
          Aufstiegsseilen zuKlemmknoten und sta-
        
        
          tischen Kletterseilen und begannen, sich
        
        
          von dieser Stelle aus innerhalb der Kronen
        
        
          ganz langsam und sehr vorsichtig weiter
        
        
          hinauf zu bewegen. Ein 3000 Jahre alter
        
        
          Baumerfordert ein besonders sorgfältiges
        
        
          Inspizieren, weil seine Regenerations-
        
        
          merkmale aufgrund des stetig abneh-
        
        
          menden Energielevels immer weniger
        
        
          sichtbarwerden. Hältman sich aber an das
        
        
          Gebot der „zweiAnkerpunkte“, bewegtman
        
        
          sich in diesen entlegenen Regionen sehr
        
        
          viel sicherer.
        
        
          „Wir kletterten tatsächlich insUngewisse.
        
        
          Die einzigen Alercen, die wir bis dahin ge-
        
        
          sehen hatten, standen im Oxford Arbore-
        
        
          tum und in Westonbirt, in Englands Nati-
        
        
          onalarboretum. Siewaren schon viele Jah-
        
        
          re alt, aber trotzdem nur mannshoch ge-
        
        
          wachsen. Im Vergleich mit ihnen waren
        
        
          diese wild wachsenden Bäume immens
        
        
          groß, wir hatten auch nicht damit gerech-
        
        
          net, dass diese gigantischen Lebewesen in
        
        
          ihremGefüge so verrottet seinkönnten. Sie
        
        
          sind so was wie die alten Großeltern der
        
        
          Baumwelt. Nahezu jederAstwar fauligund
        
        
          bedeckt mit einer Schutzschicht aus
        
        
          Moosen, Flechten und epiphytischen Or-
        
        
          chideen. Obwohl sie nicht die größtenBäu-
        
        
          me waren, mussten wir doch entdecken,
        
        
          dass sie eine unglaublicheArtenvielfalt be-
        
        
          herbergten. Die einzelnen Äste auf ihre
        
        
          Eignung als Anker zu prüfen, erwies sich
        
        
          oft als zeitraubende Angelegenheit, bei der
        
        
          man mit Stöcken von zwei Metern oder
        
        
          kletterblatt 2014
        
        
          
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          Forschung
        
        
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