M. A. Theater- undMedienwissenschaft,
          
        
        
          
            Online-Redakteurin bei der Fa. Freeworker GmbH
          
        
        
          
            und derMünchner Baumkletterschule
          
        
        
        
          
            Elisabeth Morgenstern
          
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Hat sich die Politik auch
          
        
        
          
            weiterhin für das Projekt zu-
          
        
        
          
            mindest interessiert?
          
        
        
          Tatsächlich war SamNu-
        
        
          joma, damals noch Präsi-
        
        
          dent der Republik Nami-
        
        
          bia, vondemProjekt sehr überzeugt und
        
        
          besuchte die Baumschule wiederholt. Er hat seiner-
        
        
          seits auch „Bäume für Menschen – Trees for the
        
        
          World®“ immer wieder eingeladen. Später holte er
        
        
          unsere Baumschule auch für das „Ombuga Grasland
        
        
          Tree Planting Project“ (OGTPP) mit ins Boot. Wir
        
        
          lieferten die Bäume für das Projekt.
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Hatte das einen besonderen Grund?
          
        
        
          Unsere Baumschule arbeitet mit dem sogenannten
        
        
          „Luftwurzelschnitt“. Der sorgt dafür, dass die Pfahl-
        
        
          wurzel der Sprösslinge, sobald sie eingepflanzt wer-
        
        
          den, vertikal Richtung Grundwasser und nicht spi-
        
        
          ralförmig weiterwächst. In Namibia, wo es ein
        
        
          halbes Jahr nicht regnet, ist es sehr wichtig, dass die
        
        
          Wurzeln möglichst schnell das Grundwasser errei-
        
        
          chen. Die Bäume aus unserer Baumschule eignen
        
        
          sich also besonders gut für dieses trockene Land:
        
        
          IhreWurzeln finden auf schnellstemWeg Richtung
        
        
          Grundwasser.
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Das Projekt ist also definitiv im Land angekommen
          
        
        
          
            und angenommen?
          
        
        
          Ja, das kannman so sagen. Auch der neue Staatsprä-
        
        
          sident, Hifikepunye Pohamba, hat die Baumschule
        
        
          noch als Minister schon mehrfach besucht. Ich traf
        
        
          ihn in seiner Funktion als Staatspräsident einmal in
        
        
          Stuttgart und wurde von ihm nach Namibia in das
        
        
          Statehouse eingeladen. Dennoch würde alle Unter-
        
        
          stützung vonSeiten des namibischenStaates und der
        
        
          deutschen Bundesregierung nichts helfen, gäbe es
        
        
          nicht dasWohlwollender Bevölkerung direkt vorOrt.
        
        
          Der Biodiversitätswald, der etwa 13 Kilometer ent-
        
        
          fernt von der Baumschule inOndangwa aufgeforstet
        
        
          wurde, kann nur in Ruhe weiterwachsen, weil nie-
        
        
          mand dort illegal Bäume abholzt oder seine Herden
        
        
          hindurchführt.
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Erforderte das viel Überzeugungskraft?
          
        
        
          Ein solcherRespekt vonSeitenderDorfgemeinde und
        
        
          die damit einhergehendeKooperation ist keineswegs
        
        
          selbstverständlich. Zu verdanken haben wir die po-
        
        
          sitive Resonanz einer älteren Frau, die von ihrer
        
        
          Dorfgemeinde „Oma“ genannt wird. Sie wohnt neben
        
        
          demWald und wacht über ihn. Sie meldet Löcher im
        
        
          Zaun, durch die Ziegen hinein gelangen könnten und
        
        
          weist Kinder zurecht, die Äste abbrechen. Ihr Wort
        
        
          und ein Königsgrab, das dort verborgen ist, haben so
        
        
          viel Gewicht, dass sie für weitaus mehr Schutz sor-
        
        
          gen, als es jeder bewaffneteWächter oder einemanns-
        
        
          hohe Betonmauer könnte.
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Wie konnten Sie diesen Marathon eigentlich durch-
          
        
        
          
            halten, Sie haben ja schließlich auch in Deutschland das
          
        
        
          
            eine oder andere zu tun?
          
        
        
          Gute Frage. Tatsächlich wäre mir das alles ohne die
        
        
          Hilfemeiner LebensgefährtinAntonia Schmid nicht
        
        
          möglich gewesen. Sie begleitete mich auf meinen er-
        
        
          stenReisen, halfmir bei der Studie und kümmert sich
        
        
          heute ummeinHaus, wenn ich rund sechsMonate im
        
        
          Jahr in Namibia verbringe. Diese Zeit vor Ort muss
        
        
          sein, denn mittlerweile sind noch weitere Zweig-
        
        
          baumschulen in Namibia, ein Kindergarten für die
        
        
          Müllplatzkinder in Okahandja und weitere kleinere
        
        
          Projekte in Deutschland dazu gekommen.
        
        
          
            ?
          
        
        
          
            Eines der neueren Projekte heißt LogoWald®. Was
          
        
        
          
            muss man sich darunter vorstellen?
          
        
        
          LogoWald® ist das derzeitige Großprojekt von „Bäu-
        
        
          me fürMenschen – Trees for theWorld®“. Es verbin-
        
        
          det Aufforstung mit Marketing. Dafür werden auf
        
        
          einemGebiet von rund 1000Hektar eineMillionBäu-
        
        
          me gepflanzt. Das Logo der Firma, die den Wald fi-
        
        
          nanziert, wird in der Mitte ausgespart und ist somit
        
        
          von weit oben noch zu erkennen.
        
        
          Diese Logo-Aussparung dient dann
        
        
          zugleich als Brandschutzschneise,
        
        
          Wirtschaftsweg undWeideland.
        
        
          „Bäume für Menschen – Trees for the World®“
        
        
          Wenn Sie helfen möchten, können Sie eine Baumpatenschaft
        
        
          übernehmen oder verschenken. Mit einer Baumpatenschaft oder
        
        
          Spenden helfen Sie dabei, ein Stück Klimawald in Namibia wieder
        
        
          aufzuforsten – ganz einfach unter 
        
        
        
          .
        
        
          Weitere Informationen zum Projekt LogoWald® gibt es unter
        
        
        
          kletterblatt 2014
        
        
          
            32
          
        
        
          Trees of the World
        
        
          Porträt
        
        
        
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