sie locker mit dem Baumriesen aus dem Norden
        
        
          Baumkronen existiert eine schier unerschöpfliche
        
        
          Doch der Weg dorthin ist kein Spaziergang.
        
        
          und dokumentiert. Ein Bericht von Britta Arnold.
        
        
          
            Die Patagonische Zypresse
          
        
        
          ,
        
        
          auch Alerce genannt (fitzroyacu-
        
        
          presoides) wurde von Charles Dar-
        
        
          win nach Vizeadmiral Robert Fitz-
        
        
          roy benannt, dem Kapitän der
        
        
          HMS Beagle, auf der Charles Dar-
        
        
          win seine große Reise unternahm,
        
        
          die später Naturgeschichte schrei-
        
        
          ben sollte. Die Alerce gilt als die
        
        
          gegenwärtig beeindruckendste
        
        
          Baumart der Erde. Mit einer Le-
        
        
          bensdauer von mehr als 3500
        
        
          Jahren ist sie die zweitälteste
        
        
          Baumart, die jemals verzeichnet
        
        
          wurde. Ein Exemplar der tatsäch-
        
        
          lich ältesten Art, der Langlebigen
        
        
          Kiefer (pinuslongaeva), wurde mit
        
        
          einem Alter von 4844 Jahren do-
        
        
          kumentiert, steht aber nur etwa
        
        
          15 Meter hoch. Die Alercen hin-
        
        
          gegen wachsen im Jahr zwar nur
        
        
          einen Millimeter im Umfang, er-
        
        
          reichen jedoch eine Wuchshöhe
        
        
          von immerhin rund 60 Metern.
        
        
          Echte Urzeitriesen eben.
        
        
          In der Geschichte Chiles spielen
        
        
          die Patagonischen Zypressen eine
        
        
          wichtige Rolle und wie viele an-
        
        
          dere Bäume auf dem Planeten
        
        
          wurden auch sie massenweise
        
        
          gefällt. Weil ihr Holz von so großer
        
        
          Qualität und entsprechendem
        
        
          materiellen Wert ist, sind nur
        
        
          noch etwa ein Prozent des Be-
        
        
          standes übriggeblieben. Patago-
        
        
          nische Zypressen oder Alercen
        
        
          zählen heute zu den gefährdeten
        
        
          Arten, viele ihrer ältesten Vertre-
        
        
          ter finden sich in kleinen Bestän-
        
        
          den in abgelegenen Regionen der
        
        
          gemäßigten chilenischen Regen-
        
        
          wälder. Geschützt durch schlichte
        
        
          Unerreichbarkeit konnten diese
        
        
          Bäume zu einer gewaltigen Größe
        
        
          heranwachsen. Bei den Mapuche,
        
        
          den Ureinwohnern im südlichen
        
        
          Zentralchile, erzählt man sich
        
        
          immer wieder von Alercen, die 20
        
        
          Meter Durchmesser haben und
        
        
          über 80 Meter hoch sein sollen.
        
        
          Die Patagonische Zypresse wird
        
        
          im Anhang des Washingtoner Ar-
        
        
          tenschutzübereinkommens geli-
        
        
          stet, der Handel mit Alerce ist ver-
        
        
          boten.
        
        
          kletterblatt 2014
        
        
          
            35
          
        
        
          Forschung
        
        
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