Afrika ...
V
orstandsvorsitzender und Initiator von „Bäume
für Menschen – Trees for the World®“ ist Gott-
fried Brenner. ElisabethMorgenstern traf ihn vor Ort
in seinem Büro inWeilheim / Oberbayern und fragte
ihn, wie er vor 20 Jahren eigentlich auf die Idee kam,
ausgerechnet in Afrika eine Baumschule zu gründen.
Seine Antwort erzählt die spannende Geschichte
einesMannes, der aus seinemKindheitstraumein in-
ternational erfolgreiches Umweltprojekt machte.
?
Herr Brenner, ich falle jetzt gleich mal mit der Tür ins
Haus: Was brachte Sie dazu, ausgerechnet in Afrika eine
Baumschule zu gründen?
Da kamen eigentlich drei Faktoren zusammen. Als
kleiner Bub war ich großer Tarzan-Fan. Meine Fas-
zination für die Geschichte dieses „Waldmenschen“
blieb mir erhalten und so auch mein Traum, einmal
auf seinen Spuren zu wandeln. Ich war 27, als mein
Arbeitgebermir dieChance gab, eineAuszeit vomBe-
rufsleben zu nehmen, und somachte ichmich auf den
Weg nachNamibia. Ich landete inWindhoek, kaufte
mir dort einenVW-Bus und fuhr dannquer durchden
afrikanischen Kontinent zurück nach Hause.
?
Das erklärt Ihren Bezug zu Afrika. Aber wie kam es
zur Baumschule?
Nun, neben Tarzanwaren Bäume schon immer mei-
ne große Leidenschaft. Ich hatte als Kind auch eine
klare Vorstellung davon, was ich später einmal wer-
denwollte, nämlich Förster. Ichwolltemit demWald
und mit Tieren arbeiten. Quasi als berufsvorberei-
tendeMaßnahme begann ich deshalb als kleiner Bub,
im Obstgarten meines Vaters Bäume zu pflanzen.
Was regelmäßig zu Streit führte, denn mein Vater
senste die Sprösslinge immer wieder ab. Er war der
Meinung, das sei schließlich einObstgarten und kein
Wald. MeineMutter zeigte allerdings Herz für mein
kindliches Baumschul-Projekt und rettete stets aufs
Neue ein Exemplar. Heute wächst in diesem Garten
tatsächlich ein kleiner Wald.
?
Das war dann also Ihr erstes Baumschulprojekt?
Ja, wenn Sie sowollen, auf jeden Fall war es der zwei-
teBausteinauf demWeg zurGrüdung von „Bäume für
Menschen – Trees for the World®“. Der
dritte formte sichwährendeinerAdvents-
feier imJahr 1993. Damalswar ichbereits
Bezirksleiter derDeutschenBeamtenver-
sicherung mit eigenem Büro. Ich saß mit
alten Freunden und Bekannten in einem
weihnachtlich reich dekorierten Lokal,
betrachtete die ganze glitzernde Pracht
ummch herum und dachte: „Jetzt sitzt’
scho wieder hier und hast noch immer
nix Gscheits in deinemLeben gemacht.“
Na ja, und dann hatte ich die zün-
kletterblatt 2014
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Trees of the World
porträt