Kletterblatt 2014 - page 44

Man
fred
Horst
Praxis
kletterblatt 2014
44
Ausbildung
Rigging amModell mit Horst undManfred
... oder Seilbahnen,
Flaschenzüge
und richtig dicke Dinger
Vorab vielleicht so viel:
Wenn es brenzlig wird,
sollte man immer Fachleute
parat haben, die schwie-
rigen Situationen gewach-
sen sind und einen kühlen
Kopf behalten, jemanden,
der sich damit auskennt,
wie es bei den Gelben Seiten
heißt. Bei Bernhard Schütte
sind das Horst und Manfred.
Die beiden müssen mit
ihrem Auftritt aber noch
ein paar Absätze warten.
S
eit vier Jahren bie-
tet die Münchner
Baumkletterschule
den Kurs „Rigging am
Modell“ an. Demersten
Kurs ging eine längere
Zeit der Überlegungen
und Diskussionen vo-
raus. Der bereits im
Schulprogramm enthal-
tene praktische Rigging-
kurs hatte aus Sicht der
Ausbilder einige Nach-
teile, die einen mehr oder weniger
großen Einfluss auf den Verlauf
des Kurses haben konnten.
Witterung.
Man kann kaum eine Veranstal-
tung so kurzfristig planen, dass
man eineGarantie für guteWitte-
rung geben könnte. Klettern und
Rigging in regennassen Bäumen
wird, wenn es überhaupt möglich
ist, sehr anspruchsvoll. Das Glei-
che gilt fürWind, und über Gewit-
ter braucht man gar nicht erst
nachzudenken. Weil die Ausbil-
dungen SKT A und B jeweils eine
Woche dauern, hatman dort einen
gewissen Spielraum bei der Ver-
teilung von theoretischen Ein-
heiten und praktischen Übungen.
Dieser Spielraum ist beim kürze-
ren Riggingkurs nicht gegeben.
Baum.
Der Inhalt desRiggingkurseswird
stark durch die zur Verfügung ste-
henden Bäume bestimmt. Die
Baumart, vor allem die Architek-
tur der Krone, gibt vor, welche Sys-
teme aufgebaut werden können.
Ist der Baum einstämmig oder
mehrstämmig? Gibt es nur senk-
rechte Äste und Stämmlinge oder
eine flache, weit ausladende Kro-
ne? Keine dieser Situationen ist
die perfekte für den Kurs. Eigent-
lich braucht man von allemetwas,
denn in der Praxis gibt es keine
standardisierten Bäume vom
Fließband.
Teilnehmer.
Um als Kletterer am Kurs teilzu-
nehmen, muss man den SKT B-
Kurs absolviert haben. Darüber
hinaus gibt es keine weitere Eig-
nungsprüfung. Ob er für die fort-
geschrittenen Techniken des Rig-
gingkurses fit genug ist, liegt erst
einmal im Ermessen des Klette-
rers, der sich anmeldet. Das Ni-
veau der Teilnehmer wird nie
wirklich homogen sein, aber wenn
die Klettersituation schwieriger
wird, dauert ein Durchgang der
praktischen Übung eben auch
umso länger, je schwächer der
Teilnehmer ist. Das kann bei lan-
gen Aufstiegen, flachen Seilwin-
keln undweitenWegen in der Kro-
ne schon erheblich viel Zeit kosten.
Ganz gleichwieminutiösman den
Kurs im Voraus plant und mit
einem detaillierten Lehrplan ein-
grenzt, jede dieser Veranstal-
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