Kletterblatt 2011 - page 24

Abb. 3
Abb. 4
I
nder Seefahrt undmitNaturfaserseilen
hatte sich der Palstek bewährt. Im Al-
pinismuswar er nachder Einführung der
Kunstfaserseile zu einer Unfallursache
geworden.
Die Probleme des Palsteks (Abb. 1), der
bei Bergsteigern Bulinknoten heißt, wa-
ren vor allem die Schwierigkeit, ihn dau-
erhaft festzuziehenund seinVersagenbei
Querbelastung (Abb. 2). Das Auge zu ver-
doppeln (Abb. 3), eine unter franzö-
sischen Bergsteigern gebräuchliche Kno-
tenvariante, war nicht genug. Ich habe des-
halb die Bucht verdoppelt. Unter den zahl-
reichendenkbarenAusführungsformenmusste jene
ermittelt werden, die sich ambesten als Anseilknoten
eignet. Das ist der inAbbildung 4 dargestellteKnoten.
Für ihnwurde dieBezeichnungProhaska-Palstek ein-
geführt. Nur für ihn, nicht für seine Varianten.
Kein Versagen bei Querbelastung
Neues vom Palstek:
Heinz Prohaska stellt eine Variante vor, die den
Palstek auch bei Querbelastung sicher macht.
Palstek
Der Prohaska-
Der Prohaska-Palstek lässt sich in Seilen üblicher
Knotbarkeit dauerhaft festziehen. Damit er bei Quer-
belastung hält, ist das Seilende zuletzt an jener Stelle
durch den Knoten gesteckt, wo es bei Querbelastung
eingeklemmt wird. Der Knoten ist fester als der klas-
sische Palstek und sowie dieser auchnach starker Be-
lastung sehr leicht lösbar. Er ist leichter und schneller
herstellbar, einfacher undwenigermaterialaufwändig
als der doppelte Palstek.
Der Knoten wurde zwar primär für den Alpinismus
entwickelt, hat sich aber auchbei Baumpflegearbeiten,
AbtragungenundFällungenals sehrnützlicherwiesen.
kletterblatt 2011
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Knoten
Technik
Knoten-Kryptologie
Anmerkungen von Heinz Prohaska zum Raulien-Knoten.
Heinz Prohask
a ist seit vielen Jahrenmit
interessanten und neuen Knoten imKlet-
terblatt präsent. Zum Artikel „Raulien-
Knoten“ im Kletterblatt 2010, S. 27f., hat
er eine kritische Anmerkung: „ Der „What-
not“ ist ein noch schlechterer Verbin-
dungsknoten als der Altweiberknoten. Er
lässt sich mühelos zu den Seilenden rol-
len. Der „Raulien-Knoten“ ist ein doppelter
„Whatnot“ mit ähnlichen Eigenschaften.
Ich habe ihn schon vor mehr als 35 Jahren
getestet. Er ist also keineswegs neu. Gute
Verbindungen halten auch dann verläss-
lich, wenn sie aus dem lockeren Zustand
heraus belastet werden. Andere führen zu
Unfällen, denn bei den heutigen vielfach
sehr glatten und steifen Seilen kann es
sehr leicht geschehen, dass ein Knoten
locker wird.“ Für Heinz Prohaska ist dieser
Knoten deshalb eher ein Zierknoten.
(Kletterblatt 2010 mit allen Artikeln auf
oder www.
baumpflegeportal.de)
Techniker,
Bergsteiger,
Arborist und Knotologe,
Tel. 0043 676 978 79 91
Heinz Prohaska
Abb. 1
Abb. 2
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