kletterblatt 2011
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KAmbiumschoner
Technik
den Ring gezogen, kann jedoch
nicht durch die Rolle durch und
wird zu Boden gelassen. DieWurf-
leine hängt nun wie gewünscht in
der Rolle und das Kletterseil kann
bequemeingezogenwerden.
Die Idee vonWolter Kok besticht
durch ihre Einfachheit. Zu ihrer
Realisierung bedarf es keines Zu-
satzteiles. Doch auch das Quick-
Kit hat seine Vorzüge, was einVer-
gleich der beiden Systeme deutlich
macht.
Beim„SystemHolland“mussbeim
Einfädeln die halbe Seillänge kom-
plett durch die Rolle gezogen wer-
den, beimQuick-Kit nur ein kurzes
StückchenWurfleine.
Beim „SystemHolland“ muss das
komplette Seilgewicht über die ge-
samteLängeamDoppelstrangnach
oben gezogen werden, beimQuick-
Kit hingegen nur das Gewicht des
Ropeguide.
Neben dem Seilgewicht ist der
Kraftaufwand beim „System Hol-
land“ auch wegen der großen Rei-
bung sehr hoch, weil die komplette
SeillängealsDoppelstrangüber den
Ast gezogenwird.
DasSeilwirdbeimQuickKit nicht
schmutzig oder abgenutzt, da nur
die Wurfleine über den Ast läuft,
nicht das Seil.
Wolter Kok
ist seit 1984 in der Baumpflege tätig.
Anfangs vor allem als Baumpfleger, doch seit
1995 befasst er sich auch verstärkt mit der Baum-
sicherheitskontrolle und mit Baumuntersu-
chungen. Er war der erste Baumpfleger in den
Niederlandenmit dem Zertifikat „European Tree
Worker des European Arboricultural Council“. Seit
2003 ist Wolter offiziell Kontrolleur für Baumsi-
cherheit. Die Leidenschaft für den Beruf Baum-
pflege bei ihm hört nach Feierabend nicht auf.
Er engagiert sich in der Redaktion der Zeitschrift
„Boom“, in der Organisation der niederländischen
Meisterschaften oder auch gern für die eine oder
andere Baumkletterparty.
Wolter Kok
Mitarbeiter der
Firma freeworker
Thomas Lanzl
Die Gefahr des Hängenbleibens
in einer Astgabel oder am Anker-
punkt ist beim Quick-Kit wesent-
lich geringer.
Beide Lösungen sind bestechend
und faszinierend. So richtig nach
dem Geschmack der Baumklet-
terer, die bekannt sind für indivi-
duelle Tüftel-Ideen. Für welche
Lösung sich die Baumkletterwelt
entscheidet, oder ob gar noch ande-
re Lösungen gefunden werden,
wird die Zukunft zeigen.