Mehrfach umgelenktes Gummiseil: Umlenkung am Zentralring am Klettergurt (links), Um-
lenkung und Einhängen oberes Ende (Mitte), Einhängen unteres Ende an Klemme (rechts)
kletterblatt 2011
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Aufstieg
Technik
Wird man durch die Position des Anker-
punktes gegen den Baum gezogen, geht das
Ganze noch leichter, weil die Bauchmuskula-
tur durch das Abstützen der Füße am Baum
deutlich entlastet wird. Da ein Fuß frei ist,
kann er ungehindert der Struktur im Baum
entsprechend platziert werden und die Auf-
wärtsbewegung intuitiv richtigunterstützen.
Wird das Aufstehen in richtigerWeise durch
dieArmeunterstützt, ist esbesondersmitGe-
gendruck des zweiten Fußes am Baum kein
Problem, „einbeinig“ aufzustehen.
Die Sicherheit der Hubi-Lift-Technik wird
zumBeispiel ganz einfach erreicht, indemdie
Seilkanäle der oberen und unteren Steig-
klemme so gesichert werden, dass ein He-
rausspringendesKletterseils ausgeschlossen
wird. Bei Versagen kann so die obere Steig-
klemme maximal bis auf die untere Steig-
klemme rutschen. Allerdings sind bei dieser
Konfiguration Fangstoß dämpfende Ele-
mente an geeigneter Stelle ratsam, besonders
bei Dyneemaseilen. Ein geeigneter Klemm-
knoten oberhalb der gesicherten oberen
Steigklemme kann bei richtiger Anwendung
den Fallweg deutlich verkürzen, macht das
Ganze aber wieder etwas aufwändiger (xx).
Der großeVorteil gegenüber der viel prakti-
zierten Technik mit der Klemme an der
Brust besteht darin, dass man nicht nur für
beide Füße komplette Bewegungsfreiheit
hat, sondern durch denWegfall der amGurt
eingehängten Bruststeigklemme auch die
volleBewegungsfreiheit desOberkörpers be-
hält und der Seilverlauf immer geordnet
bleibt. Somit kann man sich während des
Aufstiegs genauso frei bewegenwie amDop-
pelseil-System. Hubi-Lift ist keine Technik
VariantenderHubi-Lift-Aufstiegstechnik
1. Redundanz
a) PSA-Schlinge von oberer Handsteig-
klemme zum Gurt. Seilkanal beider
Seilklemmen mit Karabinern sichern.
b) Wie a), jedoch auch untere Seilklemme
mit PSA-Schlinge zumGurt verbinden.
c) PSA-Schlinge von oberer Handsteig-
klemme zumGurt. Redundanz mittels
Klemmknoten über der oberen Hand-
steigklemme (großes Detailbild).
Sicherungsknoten
(Backup)
Ovalkarabiner
(Sicherung des Seilkanals)
obere
Handsteigklemme
PSA-Schlinge
Gummiseil
(mehrfach umgelenkt)
untere Steigklemme
(kann alternativ zur oberen
Knotensicherung mit PSA-Schlinge
zum Gurt als Backup genutzt werden,
dann aber besser die Croll oder
eine zweite Handsteigklemme
verwenden)
Aufhängung des Gummiseils
Fußschlinge
Umlenkung des Gummiseils
Das technische
Konzept
2. Statt einer Fußschlinge
zwei Schlingen für jeden Fuß an der un-
teren Klemme anbringen.
3. Seilklemmenlift mit Gummiseil
Gummiseil an unterer Klemme fixieren
und entweder in obere Klemme einhän-
gen oder mit Umlenkungen über obere
Klemme führen (kleine Detailbilder).
BeimHochschieben der oberen Klemme
spannt sich das Gummi. Beim Anheben
der Füße zieht das gespannte Gummi die
untere Klemme amSeil automatisch nach
oben. Sehr elegant und entspannt. Leider
lässt die Elastizität des Gummis sehr
schnellnach.Daskannmanhinauszögern,
indem man ein sehr langes, mehrfach
umgelenktes Gummiseil nimmt (großes
Detailbild). Das System wird außerdem
durch das Gewirr an Seilchen, Umlen-
kungen und kleinen Karabinern unüber-
sichtlicher und komplizierter. Deshalb
habe ich am Ende doch wieder die spar-
tanische Lösung gewählt und die untere
Klemme vonHand nach oben geschoben.