kletterblatt 2010
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Am
laufenden
Band
Spektakuläre
Erfolgsgeschichte
eines unspektakulären
Kletterproduktes
D
ie Geschichte des Kambiumschoners
reicht knapp25Jahre zurückund ist un-
trennbar mit dem Einsatz der Seilkletter-
technik in der professionellen Baumpflege
verbunden. Generell war man in den 80er
Jahren sensibler geworden bezüglich der
Verletzung von Baumrinde und Kambium,
beziehungsweise deren Folgen für die Ge-
sundheit eines Baumes. Die Verletzung der
Astrinde am Ankerpunkt war von Anfang
an ein Thema bei den seilkletternden
Baumpflegern. Denn das geniale Doppel-
seil-Klettersystemhatte den großenNach-
teil, dass das umlaufendeSeil durchdieRei-
bung und den vom Kletterer ausgeübten
Druck die Baumrinde und damit auch das
Kambiumschädigt.
Am Anfang stand ein Abflussschlauch ...
Eswurde einiges ausprobiert und imHan-
del angeboten, um diese Ver-
letzungen zu vermeiden, vom
Waschmaschinen-Abfluss-
schlauch aus Kunststoff bis
hin zumgebogenen steifenLe-
derschlauch (Abb. 1) Neben
dem Schutz des Kambiums
sollte das Systemaber auchvon
unten ein- und wieder ausge-
baut werden können, wes-
halb diese Lösungen nicht
überzeugten.
Wurfleinen oder Kambiumschoner gehörten
lange Zeit nicht zu den spektakulären Pro-
dukten in Baumpflege-Katalogen. Zu Unrecht,
wie die heutige Zahl der angebotenen Systeme
zeigt. Schließlich sind Kambiumschoner ein
Spezialprodukt, das so nur bei der Baumklet-
tertechnik gebraucht wird und untrennbar mit
dem umlaufenden Doppelsystem verbunden
ist. Dieser Artikel gibt einen kleinen Einblick in
die verschiedenen Entwicklungsstufen des
Kambiumschoners.
Abb. 1
Treeclimbers Companion