kletterblatt 2010
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Pfanner
Profil
Idee auf. Bruno und Johannes entschieden, die Farbe
Rot zur Farbe der Baumkletterer zu machen. Man
wollte sich vom damals vorherrschenden Einheits-
grün der Gärtner und Forstleute abheben. Die neu
entwickelte Stretch-Schnittschutzkleidung war ein
einschlagender Erfolg und Rot wurde nicht nur die
Farbe der kletternden Baumpfleger. Sie hat sich
schnell auch im Forst ihren Platz erobert und steht
für leicht, bequem und robust.
Gesund gewachsen
Gestartet hatte Pfanner sein Unternehmen in Ho-
henems inVorarlberg: „Wir sitzen inVorarlberg imZen-
trumEuropas.“ Das Unternehmen ist immer noch fest
in der Region verwurzelt. Doch heute trägt man Pfan-
ner auf den britischen Inseln, das Fachhändlernetz
reicht bis nach Skandinavien, und auch imOsten und
SüdenvonEuropa istPfannerpräsent. Inden20Jahren
seines Bestehens hatte das Unternehmen bisher jähr-
lich zweistellige Umsatzzuwächse. In den besten Jah-
renbis zu30%.Wichtig ist fürToni Pfanner jedochdas
kontinuierlicheWachstumunddassnebenderQuanti-
tät auch die Qualität mit demWachstum Schritt hält.
Inzwischen hat das Vorarlberger Familienunterneh-
men auch eine eigene Produktion in der Slowakei. In
Lohn arbeiten Unternehmen in Ungarn und Portugal
zu. Die Stoffewerden inÖsterreich, Deutschland, Spa-
nien und in der Schweiz produziert. Pfanner legtWert
darauf, dass neben der Funktionalität seiner Schutz-
bekleidung auchPassform, Komfort undLanglebigkeit
einen hohen Standard haben. So verspricht er z. B. für
seine Schnittschutzhosen eine um50% längereHalt-
barkeit. Das sei auch eine Frage der Nachhaltigkeit,
wenn man bei den Produkten auf eine extrem gute
Haltbarkeit achte. Ebenso ist es für ihn selbstver-
ständlich, dass alle verwendetenMaterialienÖkoTex
zertifiziert und damit schadstofffrei sind.
Innovation als Triebfeder
Für Baumkletterer ist Pfanner rot. Die Firma selbst
setzt auf Gelb. Auf allen wichtigen Messen, wie in
Im Familienunternehmen
arbeitet neben der
Ehefrau Brigitte Pfanner
(zuständig für Buchhaltung)
auch bereits die nächste
Generation mit:
Manuela (Leiterin Vertrieb)
und Bernd Pfanner
(Leiter Produktion).
Hannover, Luzern und Augsburg, ist Pfanner anzu-
treffen. Mit seinen 7 gelben LKWs, die für ihn durch
Europa touren, schafft er problemlos mehrere Mes-
seauftritte gleichzeitig. Der direkteKontakt zu seinen
Kunden ist demUnternehmen wichtig. Das Kunden-
vertrauen möchte der Vorarlberger aber vor allem
durch ständige Investitionen in neue Entwicklungen
ausbauen. Deshalb werden 5 bis 7 % des Jahresum-
satzes in die Forschung und Entwicklung investiert.
Wichtig hierbei sind besonders die Patente, doch Imi-
tate der Konkurrenz sind für den Unternehmer ein
großes Ärgernis. Somit investiert er viel Geld in den
aktiven Marken- und Patentschutz. Bei den regis-
trierten Pfanner-Marken Stretch Air (Schutzbeklei-
dung), Stretch Flex (Handschuhe), Stretch Zone (Ar-
beitskleidung) und Klima Air (Schuhe) achtete man
auf einfacheNamensgebung. Vor allemdieUntermar-
kenGladiator undNano Shield sind denKundenwohl
bekannt. Dazu Pfanner: „Wenn jemand zu uns ins Ge-
schäft in Hohenems kommt, sucht er keine Schnitt-
schutzhose, sondern einen Gladiator.“ Hunderte Ki-
lometer Anfahrtszeit nehmen viele Kunden in Kauf,
umpersönlich beraten zuwerden und die Kleidungs-
stücke auszuprobieren. Auch zahlreiche Großkunden
kann Pfanner als Referenz angeben. Hierzu zählen
beispielsweise die Bayerischen Staatsforste, die Ös-
terreichischen Bundesforste und auch die Schweizer
Polizei.
Kleidung mit System
Wenn Pfanner von Schutzbekleidung mit System
spricht, dann meint er das auch. Jede Schnittschutz-
hose, Jack oder Socke, jeder Handschuh besteht aus
speziellen, durchdachten Stoffen und Funktionen für
den täglichen Arbeits- und Freizeiteinsatz. In den
Unternehmensfarben und im eigenen Design liefert
Pfanner Schnittschutzhosen, Funktionsunterwäsche,
Wärmebekleidung, Forstjacken, Hosenträger, Gurte
undWaschmittel. Ferner stehen optional auch selbst
gefertigteForstschuhe zurVerfügung. Besonders stolz
ist Pfanner auf denGladiator- und den Cocona-Stoff.