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            3
          
        
        
          
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            7
          
        
        
          
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          kletterblatt 2010
        
        
          
            26
          
        
        
          Technik
        
        
          Knoten
        
        
          S
        
        
          eilumlenkungen sind ein Bei-
        
        
          spiel für solche technischenLö-
        
        
          sungen. ImAußenastbereich ange-
        
        
          bracht, minimieren sie z. B. nicht
        
        
          nur in großen Bäumen die Pendel-
        
        
          sturzgefahr in Richtung Stamm.
        
        
          Sie erleichtern auchdasKlettern in
        
        
          der Peripherie. Eine Umlenkung,
        
        
          die im Außenastbereich gesetzt
        
        
          wird, belässt ein Großteil der Zug-
        
        
          kraft am sicheren Hauptanker-
        
        
          punkt. Die Sicherheitwird dadurch
        
        
          deutlich erhöht und der Kletterer
        
        
          kann zudem den Seilwinkel opti-
        
        
          mal wählen, was das Klettern im
        
        
          Peripheriebereich sehr erleichtert
        
        
          oder z.T. sogar erst möglichmacht.
        
        
          SolcheUmlenkungen(inder inter-
        
        
          nationalen Sprache der Baumklet-
        
        
          terer auch Redirects genannt) ha-
        
        
          ben den Nachteil, dass der Ausbau
        
        
          dieser Umlenkungen nicht so ein-
        
        
          fach zu machen ist, will man nicht
        
        
          zumUmlenkpunkt zurückklettern.
        
        
          Es gibt Lösungen, z. B. die Umlen-
        
        
          kung zumSchluss einzubauen, um
        
        
          nach demAbseilen dieUmlenkung
        
        
          vomBodenaus zusammenmit dem
        
        
          Kambiumschoner abzuziehen.
        
        
          Andere abziehbare Umlenkungen
        
        
          unter Zuhilfenahme vom Kletter-
        
        
          seilende oder derWurfschnur sind
        
        
          recht aufwändig im Aufbau und
        
        
          bringen den Nachteil des unbeab-
        
        
          sichtigtenLösensmit sich (z. B. ab-
        
        
          gesägter ins Seil fallender Ast).
        
        
          Wäre eine Umlenkung, die jeder-
        
        
          zeit undüberall „imBaum“ ausbau-
        
        
          bar ist nicht etwas Geniales? Gibt
        
        
          es nicht? Gibt es doch!
        
        
          Man braucht nur eine kleine
        
        
          „Whoopie“-Schlinge, einen PSA-
        
        
          Karabiner, eine PSA-Rolle, einen
        
        
          kleinen Ausbaukarabiner oder
        
        
          einen Schäkel, eine modifizierte
        
        
          Abziehkirscheundeinen speziellen
        
        
          Slipknoten (Abb. 1). Für den Bau
        
        
          der Whoopie-Schlinge empfehle
        
        
          ich das 10 mm Hohltaugeflecht
        
        
          Tenex. Es ist gut spleißbar und der
        
        
          Slipknoten lässt sich auf diesem
        
        
          Material beim Ausbau auch nach
        
        
          Belastung gut öffnen.
        
        
          
            Geeigneter Slipknoten
          
        
        
          Kernstück der Umlenkung ist ein
        
        
          Slipknoten. Er soll sicher und nach
        
        
          Belastung wieder gut aufgehen.
        
        
          BeimTesten von fast zwei Dutzend
        
        
          Slipknotenvarianten bin ich auf
        
        
          einen neuen Knoten gekommen
        
        
          und habe ihn „Gecko Slip“ genannt.
        
        
          Durch seine drei Wicklungen lässt
        
        
          er sich im Gegensatz zu den ande-
        
        
          ren Slipknotenvarianten nach Be-
        
        
          lastung sehr leicht lösen.
        
        
          Beim Bau der Umlenkung legt
        
        
          man das verstellbare Auge der
        
        
          Whoopieschlinge in eine Astgabel.
        
        
          Das langeEndemit demAusbauka-
        
        
          rabiner läuft erst durch den PSA-
        
        
          Karabiner, um einen ungünstigen
        
        
          Seilverlauf aus dem Spleiß zu ver-
        
        
          meiden. Anschließend wird eine
        
        
          Bucht in das verstellbare Auge ge-
        
        
          legt (Abb. 2). Danach werden drei
        
        
          Wicklungen um die gerade ge-
        
        
          steckteBucht gelegt (Abb. 3). Damit
        
        
          diese zusammen gehalten werden
        
        
          (wie eine Brücke beimKlemmkno-
        
        
          ten), legen wir eine neue Bucht aus
        
        
          dem verbleibenden Material um
        
        
          den Einzelstrang, der zum PSA-
        
        
          Karabiner führt (Abb. 4). Die neue
        
        
          Bucht wird in das entstandene
        
        
          Auge geführt (Abb. 5). ZumFestzie-
        
        
          hen des „Gecko Slip“mussmannur
        
        
          nochandenKnotengreifenund am
        
        
          Einzelstrang, der zum PSA-Kara-
        
        
          biner führt, ziehen.
        
        
          
            Richtiges Einlegen des
          
        
        
          
            Kletterseiles
          
        
        
          Der stehende Seilstrang (Spleiß/
        
        
          Es ist
        
        
          
            kein Trick
          
        
        
          
            
              Abziehbare Umlenkungmal anders
            
          
        
        
          Die Seilklettertechnik ist kein
        
        
          starres Arbeitsverfahren mit
        
        
          streng vorgegebenen Lösungen.
        
        
          Zu vielfältig sind die
        
        
          Anforderungen im Einzelfall.
        
        
          Technische Detail-Lösungen
        
        
          tragen dazu bei, die Arbeit in
        
        
          verschiedenen Situationen
        
        
          leichter und sicherer zu machen.