kletterblatt 2010
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Bernd Strasser hatte bei seinem
“Wetten Dass”-Auftritt eine pfif-
fige Lösung für das Problem ge-
wählt. Er hatte für die 100 Meter
mehrere Seilstücke miteinander
verbunden, die er jeweils nach
ÜbersteigungderVerbindungskno-
ten unter sich löste und abwarf. So
konnte er das Seil unterhalb seiner
Füße kurz und das Gewicht gering
halten. Für die begeisterten Zu-
schauer war es sehr spektakulär,
das Seil in dieTiefe fallen zu sehen.
Das in die Tiefe stürzende Seil si-
gnalisierte deutlich: ein Zurück
gibt es nicht mehr, der Rückweg
war „abgeschnitten“.
DasKletternmitFootlockschlinge
war bei diesem System jedoch
nicht möglich, da Bernd Strasser
keinenKlemmknotenüber dieVer-
bindungsstelle hätte schieben kön-
nen. Er war lediglich mit einem
Back-up am Rücken gesichert, die
Footlockschlinge hätte nur gestört.
Schließlichmusste er die gewettete
Zeit einhalten und natürlich war
dasGanze aucheine guteShow. Die
Back-upSicherungwar uns für den
150-Fuß-freeworker-Event zu
heiß. Wir wollten unbedingt zur
Top-Rope-Sicherung eine zweite
Absicherung und suchten nach
einer Methode, wie man mit Foot-
lockschlinge amSeil kletternkann.
Außerdemsollte so geklettert wer-
den, wie es auch in Wettbewerben
und in der Praxis geschieht, näm-
lich amDoppelstrang.
SebastianHoffmann gab schließ-
lich den entscheidenden Tipp. Er
schlug vor, oben am Kran, zwei
oder drei Meter vomKletterer ent-
fernt, eine Umlenkrolle anzubrin-
gen in die man eine Reepschnur
hängen könne, welche an den bei-
Ronny Epple und Johannes
Bilharz bei der Preisverleihung
High lights