Kletterblatt 2010 - page 67

Kursprogramm
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kletterblatt 2010
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Kletterkurse
Baumflegekurs
Baumflegekurs
Für viele Kletterer stellen die geforderten
Rettungsübungen einen lästigen Kursbe-
standteil dar, der notgedrungen absolviert
werden muss. Kaum im Berufsalltag ange-
kommen, ist das Thema aus den Augen und
aus dem Sinn. Solange alles gut geht, fällt
die mangelnde Übung auch kaum auf. Aber
wehe dem, der bei einem richtigen Unfall
nicht alle Handgriffe beherrscht und sie
nicht unter höchstem Stress und Zeitdruck
abspulen kann.
Es ist uns ein großes Anliegen, dass Sie im
Falle eines Falles souverän und sicher Ihren
Kollegen retten können. Damit Ihnen das
gelingt, haben unsere Ausbilder die Ret-
tungsbanane konzipiert. In dieser Tasche
sind alle Materialien enthalten, die für eine
SKT-Rettung notwendig sind. Sämtliche
Rettungsszenarien können nach einem ein-
fachen Schema durchgeführt werden: Ret-
tung aus demAußenastbereich, Rettung aus
dem Einfach- oder Doppelseil beim Auf-
stieg, Rettung aus Steigeisen am Stamm
oder die Rettung bei der Saatguternte.
In unserem eintägigen Rettungskurs lernen
Sie das Konzept kennen und trainieren die
Anwendungen. Sorgen Sie vor und gehen Sie
das Thema Rettung aktiv an!
Voraussetzungen:
• gültige H9
• SKT-A oder -B Zertifikat
• eigene PSA
Kosten:
175,– € zzgl. MwSt.
Termine:
12. Mai 10
Lübeck
28. Mai 10
München
17. Jul 10
Bonn
07. Aug 10
Hannover
18. Aug 10
Frankfurt 
08. Sep 10
Berlin-Großbeeren
30. Sep 10
Lübeck
16. Okt 10
Köln
13. Nov 10
Berlin
04. Dez 10
München
19. Feb 11
Kassel
21. Apr 11
Berlin
Rettung in der SKT
Wissen Training Ausrüstung
Anmeldeformular
siehe Seite 81
RescueBanana
Der Namenszusatz „Banana“ war naheliegend und ergab sich aus den
Formansprüchen der Ergonomie. Als Seiltasche steht die RescueBana-
na aber für eine ernsthafte Sache: Optimierung des Rettungsablaufes
bei seilunterstützten Arbeiten im Baum!
Die Idee, ein zusätzliches Seilsystem beim Aufstieg nicht in einem
Rucksack auf die Schulter zu schnallen, sondern ergonomisch über
dem Klettergurt auf die Hüfte zu legen, wurde in den letzten Jahren
von einigen Kletterern diskutiert und z. T. mit selbstgenähten Taschen
auch schon praktiziert. Dirk Lingens und Gernot Räbel gehörten zu
diesem Kreis von Leuten, die sich intensiv damit beschäftigt haben. Als
Ausbilder der Münchner Baumkletterschule wollten sie ein kompaktes
System, mit demman alle erdenklichen Rettungsszenarien lösen kann.
Die Formund Funktionsweise der Tasche war dabei nur ein Kriterium, die
Zusammenstellung der sinnvollen Rettungsausrüstung ein anderes. Sie
haben zahlreiche Erfahrungen zusammengetragen und waren maß-
geblich daran beteiligt, die RescueBanana zur Serienreife zu bringen.
Sie wird im Notfall blitzschnell über dem Klettergurt um die Hüfte ge-
schlungen. Durch diese Tragweise ist das Gewicht für den Aufstieg op-
timal verteilt. Der Oberkörper verfügt zugleich über eine größtmög-
liche Bewegungsfreiheit. Die Tasche ist beidseitig offen. So kann mit
beiden Seilenden gearbeitet werden. Durch die Bananenform hat der
Retter bequem Zugriff. Die konische Verjüngung der Öffnungen er-
schwert das unbeabsichtigte Herausfallen des Seiles. Verhindert wird
es letztendlich durch einen intelligenten Verschlussmechanismus, den
ZIP-Verschluss: Der Haupt-Karabiner des jeweiligen fertig vorberei-
teten Klettersystems wird in den ZIP-Verschluss eingeklettet. Wird das
Seilende gebraucht, zieht der Retter nur noch den Karabiner heraus
und die Öffnung ist freigegeben. Das linke wie das rechte Seilsystem
können somit sofort und unkompliziert an Ort und Stelle installiert
werden. Die Symmetrie der Tasche macht sie für Rechts- wie Linkshän-
der gleichermaßen geeignet.
Die Tasche ist optimiert für 60 m Statikseil (Ø10,5 mm). Ein
Seilende ist mit einem Abseilgerät versehen, das beispiels-
weise für die Rettung aus den Steigeisen und aus dem
Aufstiegsseil sowie für den Rückzug aus dem Außen-
astbereich zurück zur Baummitte verwendet wird.
Das andere Seilende ist mit einem Klemmknoten-
system ausgestattet und mit einem 6 m langen
speziellen verstellbaren Kambiumschoner. Damit
ist man auch bei großen Stammumfängen gerü-
stet. Wird die Tasche noch mit einer kleinen Me-
tallsäge bestückt (zum Durchtrennen von Stahl-
seilen), einem Rettungsmesser, einem Kurzpru-
sik und mit ca. 5 m Reepschnur (Vorrichtungen
wie Schlaufen und Tasche sind vorhanden), dann
gibt es kaum Rettungssituationen, mit denen man
nicht fertig wird. Zumindest seitens der Ausrüstung.
Jetzt liegt es nur noch am Retter, ob er im Ernstfall
auch genügend Routine in der Anwendung hat.
Da hilft nur Üben Üben Üben !!!!!
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