kletterblatt
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• Ablassseil kreuzt Kletterseil
bei Abseilarbeiten und über-
trägt große Last auf den AP
c) Kurzsicherung
• Sturz in durchhängende
Kurzsicherung
• Füße verlieren Halt in der
Arbeitsposition
• großer abgesägter Ast fällt
auf die Kurzsicherung
• Ablassseil kreuzt Kurz-
sicherung
• Kletterseil wird durchtrennt
4. Ankerpunkt abgesägt
a) Aufstiegsseil
• nahezu unmöglich, weil am
Aufstiegsseil wegen der
schlechten Rückzugsmög-
lichkeiten (Selbstrettung)
nicht gearbeitet werden sollte
b) Kambiumschoner
• wegen schlechter Positionie-
rung und/oder Schnitt-
führung bei Sägearbeiten
Ankerpunktstämmling mit
durchtrennt
• unkonzentriertes Arbeiten,
Stämmlinge verwechselt
(Das ist tatsächlich schon
passiert!)
Krone immer um den tragfä-
higsten der erreichbaren
Äste gelegt werden.
• Abgesägte Äste und Stamm-
stücke dürfen nie in Richtung
Seil oder Kurzsicherung fallen.
• Bei Abseilarbeiten darf das
Ablassseil weder die Kurzsi-
cherung noch das Kletterseil
kreuzen.
• Der Kletterer muss bei Arbei-
ten mit der Motorsäge über
Positionierung und Schnitt-
führung gewährleisten, dass
der Ankerpunktstämmling/-
ast nicht versehentlich mit
durchtrennt wird.
• Direkt vor dem Schnitt muss
mit einem Blick überprüft
werden, ob die Säge an der
richtigen, vorher beabsich-
tigten Stelle angesetzt wird.
• Der Bodenmann beobachtet
den Kletterer während der
Arbeit und weist ihn auf Pro-
bleme hin. Seilunterstützte
Baumpflege ist Teamarbeit,
in jeder Hinsicht.
Die oben stehenden Regeln
lassen sich in einem Satz zu-
sammenfassen, dessen Berück-
sichtigung nicht nur die Ge-
fahr des Ankerpunktversagens,
sondern auch die meisten an-
deren Gefahren im Baum auf
ein Minimum verringert:
Jeder Arbeitsgang, der mit
den Händen begonnen wird,
muss zuvor im Kopf durch-
dacht und abgeschlossen
sein.
Thema
Der Autor
Bernhard Schütte
Diplomingenieur für
Forstwissenschaft
Firmeninhaber
der Fa. happy-tree
Seit 5 Jahren Ausbildungsleiter im Team
der Münchner Baumkletterschule
c) Kurzsicherung
• wegen schlechter Positionie-
rung und/oder Schnittfüh-
rung bei Sägearbeiten Ast
der Kurzsicherung mit durch-
trennt
Wie kann man das Versa-
gen von Ankerpunkten
verhindern?
• Bei der Gefährdungsermitt-
lung werden Schäden am
Baum und die Holzart heran-
gezogen, um Position und
Stärke des Ankerpunktes für
das Aufstiegsseil und die je-
weilige Aufstiegstechnik zu
bestimmen.
• Schlecht einsehbare Anker-
punkte werden von verschie-
denen Positionen aus geprüft.
Gegebenenfalls wird ein Fern-
glas verwendet. Gibt die
Sichtprüfung keine Klarheit,
muss neu geworfen und even-
tuell tiefer geankert werden.
• Während des Aufstiegs wird
der Baum weiter auf statisch
relevante Schäden untersucht.
• Jeder Ankerpunkt (Aufstiegs-
seil, Kambiumschoner, Kurz-
sicherung) sollte möglichst
längs zur Ausrichtung der
Holzfasern belastet werden.
• Für das Klettern im Außenbe-
reich der Krone wird nicht
der Ankerpunkt nach außen
verlegt, sondern mit Umlen-
kungen oder einem zusätz-
lichen Ankerpunkt gearbeitet.
• Der Kletterer muss auf per-
manent straffe Seilführung
achten.
• In der Arbeitsposition müssen
Kurzsicherung und Kletterseil
belastet sein und die Füße ei-
nen möglichst guten Stand
haben, um ein wirksames
Kräftedreieck zu bilden.
• Die Kurzsicherung sollte
(auch) im Außenbereich der