Kletterblatt 2005 - page 40

kletterblatt
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Bildfolge 2 – 5) So kann man im optimalen Fall
mit einem Durchlauf die maximal mögliche
Höhe (Länge des Klemmknotens) erreichen.
Sobald die Füße ganz durchgedrückt sind (Bild
5 – das Seil muss straff gehalten werden) und,
ganz wichtig, die linke Hand ganz ausgestreckt
nach oben greift, dann und erst dann schiebt
man mit der rechten Hand den Klemmknoten
bequem am gespannten Seil nach oben. (Bild
6) Fertig ist der erste Zyklus. Dies wiederholt
man nun nach gleichem Schema.
Resümee
Die Vorteile der S.AU-Technik sind mannigfal-
tig. Sie ist leicht erlern- und anwendbar, weil
kein Umbau des Systems notwendig ist und
durch das umlaufende System nur die halbe
Kraft für einen Zyklus benötigt wird. Klar, man
kommt mit dieser umlaufenden Seiltechnik im
Vergleich zu Techniken an „stehenden“ Seilen
aufgrund des Flaschenzugprinzips nur halb so
schnell nach oben. Doch sie ist für kleine bis
mittelgroße Bäume ausreichend schnell, zumal
nach dem Aufstieg kein System gewechselt
und umgebaut werden muss. Man kann also
auch problemlos zu jeder Zeit zwischen Auf-
stieg und Klettern wechseln. Richtig ange-
wandt sieht die Technik fast so elegant aus wie
die Footlock-Technik, weshalb der Beifall von
möglichen Zuschauern nicht ausbleiben muss.
Das Ganze ist ein komplexer Bewegungsablauf
und erfordert natürlich ein bisschen Übung,
wenn es geschmeidig aussehen und fließend
funktionieren soll. Aber es lohnt sich, diese
Technik einmal richtig zu erlernen. Sie ist die
Basis für die verwandte Footlock-Aufstiegstech-
nik, die Königsdisziplin unter den Aufstiegs-
techniken. Vielleicht klappt es dann doch mal
mit den 15 Sekunden. Viel Spaß beim Üben
und Perfektionieren.
Thema
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Der Autor
Johannes Bilharz
Gründer und Schulleiter der
Münchner Baumkletterschule.
Diplomierter Agrarwissenschaftler,
seit 28 Jahren Baumpfleger,
passionierter Obstbaumschneider
und begeisterter Baumkletterer.
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