Kletterblatt 2005 - page 24

Sie heißt zwar Münchner
Baumkletterschule und hat
ihren Sitz im beschaulichen
St. Gilgen bei München,
aber eigentlich ist sie
„die Schule in Ihrer Nähe“.
Denn Kurse und Seminare
bietet die Baumkletterschule
in ganz Deutschland an.
Im Ausbilderteam sind pro-
fessionelle Kletterer von Lü-
beck bis Garmisch und die
beiden Schulleiter Johannes
Bilharz und Bruno Erhart, ein
Badener und ein Bayer, sehen
in dieser Breite auch eine Stär-
ke der Schule. „München ist
unser Sitz und Münchner
Baumkletterschule unser Mar-
kenzeichen. Tatsächlich sind
wir aber in ganz Deutschland
zuhause und können deshalb
auch ein richtig tolles Ausbil-
derteam aufstellen“.
2005 ist die Münchner Baum-
kletterschule – übrigens die er-
ste von der BG akkreditierte
Schule – wieder mit vielen Kur-
sen in Deutschland präsent.
Wenn Übernachtungen
benötigt werden, kann die
Schule dabei helfen. Bruno
Erhart nennt die gemeinsamen
Abende die Kür nach der
Pflicht: am Ende eines ausge-
füllten Kurstages der kollegiale
Fachaustausch, das weiterfüh-
rende Gespräch mit Kollegen
oder dem Kursleiter, der Tipp
nebenbei in echter Baumklet-
terer-Atmosphäre.
Das Spektrum der angebote-
nen Kurse ist breit, wobei die
Kurse für Klettertechnik in
Großbäumen eine herausra-
gende Stellung einnehmen.
Obwohl Johannes Bilharz eher
bekannt ist durch seinen beson-
deren Obstbaumschnitt und
sein Faible für die eher kleine-
ren Obstbäume, hat er diese
Spezialisierung maßgeblich
vorangetrieben. Er sieht in die-
ser Spezialisierung besonders
für die Kursteilnehmer enorme
Vorteile. So wurde durch sie ein
hohes Niveau erreicht, und die
Qualitätsstandards können
nicht nur gehalten, sondern
stetig weiterentwickelt und
verbessert werden. Zuständig
für die Kletterkurse sind die
Kletterspezialisten; alles Top-
Leute ihres Faches. Und die
machen nicht nur einen Kurs
mal irgendwann, sondern sind
permanent dabei. Den beson-
deren Obstbaumschnitt macht
dann eben ein anderer.
Die Seilklettertechnik wird in
den verschiedenen Schwierig-
keitsgraden angeboten. Sie ist
nicht nur etwas für die Arbeit
in Baumriesen. Auch bei klei-
neren Bäumen kann ihr Einsatz
die Sicherheit des Baumpflegers
enorm erhöhen, ja im Prinzip
ist sie eine Lebensversicherung.
Bruno Erhart: „Die Seilkletter-
technik bringt den Baumpfle-
ger für seine Arbeit sicher und
mit wenig Kraftaufwand in den
Baum. Außerdem muss man
sich schon ab drei Meter Höhe
gegen einen Absturz absichern
und mit der Leiter geht es nur
bis ca. acht Meter Höhe.“
Wieso also dann nicht mit der
Seilklettertechnik nach oben.
Denn eigentlich bräuchte man
drei Arme: Einen für die Sicher-
heit und zwei, um zu arbeiten.
Die Realität zeigt, dass bei
Leuten, die ohne Seilkletter-
technik arbeiten, das Arm-
defizit immer zu Lasten der
Sicherheit gelöst wird. Kurs-
teilnehmer erfahren schnell,
dass eine optimale Sicherheit,
wie sie die Seilklettertechnik
bietet, den Kopf frei macht
und die Arbeit im Baum
schneller und effektiver wird.
Nur so kann man seine beiden
Hände ausschließlich zum Ar-
beiten verwenden.
Von ihren Ausbildern verlangt
die Schule viel und geht bei
ihren Anforderungen über das
hinaus, was die BG fordert.
Alle Ausbilder der MBKS
müssen praktizierende Baum-
pfleger sein, qualifizierte
Fachkenntnisse besitzen und
regelmäßig an Fortbildungen
teilnehmen. Jedes Jahr im
Sommer organisiert die Schule
eine fünftägige interne Fort-
bildung für ihre Ausbilder.
Denn, so Bruno Erhart, was
man den Kursteilnehmern
empfehle, nämlich Weiterent-
wicklung und permanente
Qualifizierung, müsse für alle
Ausbilder selbstverständlich
sein. Diese Maxime wird von
allen Mitarbeitern der
Münchner Baumkletterschule
mitgetragen.
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