Kletterblatt 2008 - page 29

und wie sie zu vermeiden seien. Schließlich
hat der Pilot nicht täglich Kletterer unter
sich, die durch Flugfehler gefährdet wer-
den können.
Dann ging es los!
Für eine sichere Projektdurchführung
hatte der Helikopterunternehmer ein sehr
erfahrenes Team geschickt. Schließlich war
es für alle ja das erste Mal. Das Team be-
stand aus dem Piloten Udo, dem Einwei-
ser und Lotsen Adalbert und einem Me-
chaniker. Pilot, Einweiser und wir waren
ständig über Funk miteinander verbunden.
Die Rolle des Einweisers war sehr wichtig.
Er befand sich ständig am Boden in der
Nähe der zu fällenden Bäume, lotste den
Piloten, machte ihn auf Schwierigkeiten
wie Hochspannungsleitungen usw. auf-
merksam und beruhigte die Situation,
wenn Stress aufkam. Der Einweiser koor-
dinierte das Zusammenspiel von Pilot und
Seilkletterer.
Wir bauten die Bäume in mehreren
Teilen ab. Zuerst die ausladenden Baum-
kronen, dann die Stämme. Für jeden
Baum waren so im Schnitt ca. 4-5 Flüge
notwendig. Die abzubauenden Teile des
Baumes wurden mit Schwerlastschluffen
zunächst an das 40 m lange Lastseil des
Helikopters angeschlagen, abgetrennt
und im gleichen Augenblick vom Helikop-
ter aus dem Gefahrenbereich gebracht.
Das Stahlseil am Helikopter war starr, es
gab keine Winde oder ähnliches. Jeder Län-
genausgleich und die Kraft, mit der, nach
dem Anschlagen des Seiles am Baum, zu-
nächst Vorspannung in die Verbindung ge-
bracht wurde, geschah lediglich über den
Höhen- oder Sinkflug des Fluggerätes.
Die Baumteile wurden dann zu einer
ca. 1,5 km entfernten Wiese gebracht und
dort abgeworfen. Dann kam der Helikop-
ter zurück und flog den nächsten Klette-
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