Kletterblatt 2008 - page 38

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Thema
dung von Ketten werden diese nach dem
Umschlingen der Last in den am Ende befind-
lichen Haken eingehängt. Unter Zug sollte die
Kette niemals die Verschlussseite des Hakens
belasten können. Beim Einhängen muss des-
halb die Zugrichtung berücksichtigt werden.
Positionieren
Der Sägenführer kann nach dem Schnitt nicht
aus dem Gefahrenbereich entweichen. Der
Kran kann die Last nicht so schnell heben,
dass sie sofort nach dem Schnitt weit über
dem Sägenführer ist. Trotz aller Sorgfalt bei
der Vorbereitung der Arbeit und der Auswahl
der Techniken kann es nach dem Schnitt zu
Pendelbewegungen kommen. Deshalb sollte
sich der Sägenführer vor dem Trennschnitt so
positionieren, dass er sich nicht in der zu er-
wartenden Pendelrichtung befindet und au-
ßerdem nach Möglichkeit Deckung, beispiels-
weise hinter einem anderen Stämmling, hat.
Bei der Stammfällung ist es schwer, Deckung
zu finden. In diesem Fall steht man am bes-
ten so hoch am Stamm, dass man nicht über
Kopfhöhe sägen muss, aber auch so tief, dass
man nach dem Schnitt durch Beugen der
Knie komplett unter die Schnitthöhe kommt.
Schnitttechniken
Der Kran darf nicht dazu benutzt werden,
nicht durchtrenntes Holz abzubrechen oder
abzureißen, weil sonst große Fangstoßkräfte
auftreten können. Deshalb kommen Fallkerb-,
Stufen- oder Gegenschnitt als Schnitttechnik
nicht in Frage. Nach dem Schnitt muss das
Holz komplett durchtrennt sein. Nach klarer
Zuordnung wird erst in die Druckzone, dann
in die Zugzone geschnitten. Die Schnitte wer-
den auf einer Ebene geführt, sollen sich also
treffen. Das gilt für alle Neigungswinkel des
Holzes. Im Einzelfall kann man das Holz sogar
von der Zugseite her in einem Schnitt durch-
trennen.
Die einzige Ausnahme, die für den Fall-
kerbschnitt spricht, ist das Aufrichten eines
Astes über den Schnitt. Dazu wird nach dem
Anschlagen des Seils (außerhalb des Massen-
mittelpunktes) auf der Oberseite ein weit ge-
öffneter Kerb geschnitten. Der Kranarm steht
bei diesem Schnitt nicht über dem Massen-
mittelpunkt, sondern über dem geschnittenen
Kerb. Während der Kran das Seil so straff hält,
dass die Säge nicht eingeklemmt wird, sägt
man anschließend von der Unterseite, die jetzt
Zugzone ist, den Trennschnitt. Dabei bleibt
eine Bruchleiste stehen. Der Sägenführer ent-
fernt sich vom Schnitt und der Kran richtet den
Ast bis in die Senkrechte auf. Die Bruchleiste
wird anschließend mit der Säge durchtrennt.
Bei kurzfaserigen Holzarten und bei schlechter
Schnittführung kann die Bruchleiste während
des Aufrichtens brechen. Die darauf folgenden
unkontrollierten Bewegungen der Last erhöhen
die Gefahr, wie bereits beschrieben wurde.
Deshalb muss vor der Verwendung dieser be-
sonderen Technik überprüft werden, ob das
Ziel nicht auch mit einem zweifachen Anschlag
im Balancerprinzip erreicht werden kann.
Ablegen und Aufarbeiten
Das Aufarbeiten der Lasten geschieht oft si-
cherer, wenn diese am Boden liegen. Gerade
bei einfach angeschlagenen Kronenteilen ist
die Gefahr des Umschlagens sehr groß, wenn
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