Kletterblatt 2014 - page 99

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1994 KL
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Ausland
Report
JedenMorgenwerdendieArbeiter auf LKWs um5.00
Uhr in die Stadt gefahren und verteilt. Pünktlich zum
Mittagsgebet ist Feierabend. Das sind die normalen
Arbeitszeiten an sechs Tagen der Woche – bis auf
Freitag, der imIslamvergleichbarmit unseremSonn-
tag ist. Ein Arbeiter verdient hier imMonat 350 Rial
(70€) plusUnterkunft undEssen. Viele haben diesen
Job nur, um an eine Aufenthaltsgenehmigung zu ge-
langen und verdienen ihr Geld nachts mit Auto put-
zen oder sonstigen Nebenjobs. Das Problem an der
Sache ist, dass sie oft einfach nur todmüde sind und
auch gerne mal, wenn man nicht direkt wieder nach
ihnen ruft, im Astschnitthaufen einschlafen. Schon
am ersten Tag wurden wir von ihnen in Lohnver-
handlungen verwickelt, an demwir aber leider nichts
ändern konnten. Auch wenn wir gut verstehen, dass
man für denHungerlohnkeinenBockhat, zuarbeiten.
Leider konntenwir hier dieWelt nicht verbessernund
mussten uns als Gästemit den Regeln dieses Landes
abfinden.
Anfänglich hatten wir unsere Schwierigkeiten, den
richtigen Umgang mit den Arbeitern zu finden.
Wir
wollten nicht zu hart sein, aber zu locker war auch
falsch. Schnellwurdemandann inDiskussionenüber
die Arbeitszeit verwickelt oder einfach ignoriert.Wir
fanden einen für alle hoffentlich kollegialen und auch
respektvollenUmgangmiteinander und konnten die
Arbeiten gut imTeamausführen. Interessiert wurde
jedes Teil der Ausrüstung inspiziert und gerne wur-
den unsere Kletterhelme aufgesetzt oder versucht,
am Seil hochzuklettern. Ab und zu ließen wir einen
der Jungs unter Gejohle und Gelächter der anderen
Arbeiter einwenig durch den Baumklettern. Für die
ist es einfach nur verrückt, was wir da machen. So
sammelten sich immer alle Arbeiter, die gerade in der
Nähe arbeiteten, unter unseremBaumund schauten
uns zu. Da war es manchmal recht schwierig, Äste
abzusägen, ohne sie zu treffen. Sie aus demGefahren-
bereich zu schicken, war nahezu unmöglich. Erstens
wollte man gucken, und zweitens war es unterm
Baum schön schattig. Helme für unsere Bodenmän-
ner zu organisieren, dauerte einige Zeit. Denn Ar-
beitssicherheit kennt man in Saudi Arabien für kör-
perlich Arbeitende nicht.
Auch die Verständigung zwischen uns und den Ar-
beitern entwickelte sich im Lauf der Monate immer
besser. So herrschte auf der Baustelle ein Mix aus
Bangla-Hindi-Englisch-Deutsch. Schon interessant,
mit wie wenigen gemeinsamen Wörtern man eine
Unterhaltung führen kann. Der Versuch, die ara-
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