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I
n meinem Artikel „Schnittzeit –
Irrtümer der Baumexperten,
Teil II“ (Kletterblatt 2013) habe ich
auf Zusatzartikel verwiesen, die
ich auf
veröffentlicht habe. Daraufmöchte
ich nochmals aufmerksam ma-
chen. Ichhatte einpaar begleitende
Themenkomplexe aus demArtikel
herausgenommen, um ihn über-
schaubarer zu machen und diese
Begleitthemen als eigenständige
Artikel zumNachlesen auf Baum-
pflegeportal.de veröffentlicht. Für
das tiefere Verständnis desHaupt-
artikels halte ich diese Begleitarti-
kel für hilfreich und wichtig. Zum
Zeitpunkt der Drucklegung waren
die Artikel noch nicht eingestellt,
weshalb ich im Kletterblatt nur
beiläufig auf die Homepage ver-
weisen konnte. Vielen Lesern war
deshalb gar nicht bewusst, dass es
Begleitartikel gibt.
Zu finden sind die Artikel auf
Baumpflegeportal unter der Ru-
brik „Baumpflege“.
Sie tragen folgende Artikel-Über-
schriften:
Schnittzeit von Bäumen –
Eine Diskussion
Beispiele für den Einfluss der
Schnittzeit bei der Baumpflege
Kritische Betrachtungen einer
wissenschaftlichenUntersuchung
zur Schnittzeit
Schnittzeitempfehlungen in der
ZTV – Änderungsvorschläge
Schnittzeit bei Bäumen
Begleitartikel und Reaktionen
In den letzten beiden Artikeln im Kletterblatt 2012 und 2013 zum Thema „Schnittzeit“ hat Johannes Bilharz ver-
sucht herzuleiten, weshalb er es für unzulässig halte, als allgemeine Aussage zum besten Schnittzeitpunkt die
„Vegetationszeit“ pauschal zu benennen. Längst hat sich diese sicherlich in vielen Fällen zutreffende, aber als
Pauschalaussage fahrlässige und falsche Aussage in der Baumpflege-Fachliteratur eingebrannt und in der Lehre
und Praxis festgesetzt. Der Autor ruft dazu auf, diese Allgemein-Formel möglichst schnell aus den Büchern und
Köpfen zu verbannen.
Was passiert im Baum im Jah-
resverlauf?
WarumschneidetmanObstbäu-
me imWinter?
Die Ausgangsartikel im Kletter-
blatt 2012und 2013 könnenSie auf
einsehen.
Dazu geben Sie entweder in der
„Suche“ die Titel ein, oder klicken
sich direkt in das On-
line-Magazin.
Schnittzeit –
Fatale Irrtümer der
Baumexperten
(Teil I)
Schnittzeit –
Fatale Irrtümer der
Baumexperten
(Teil II)
Mit Spannung habe ich die Reak-
tion der Fachwelt auf meine Arti-
kel erwartet. Die Zustimmung und
Reaktion war überwältigend.
Noch nie habe ich so viele Rück-
meldungen und Bestätigungen auf
einen Artikel erhalten. Kritik gab
es nur eine und das auch nur zur
Art der Veröffentlichung. Wider-
sprochen hat mir bisher niemand,
zumindest nicht offen und direkt
oder mit klaren Gegenargu-
menten. Einerseits bin ich erleich-
tert, weil ich damit gerechnet hat-
te, geteert und gefedert zuwerden,
wenn ich das bisherige Glaubens-
bekenntnis grundsätzlich an-
zweif le. Andererseits weiß ich
nicht, was ich davon halten soll,
dass sich niemand gegen die In-
fragestellung dessen wehrt, was
auch heute noch in Fachbüchern
veröffentlicht wird und als quasi
sakrosankt gilt.
Natürlich sindmeineThesennicht
schon deshalbwahr, weil niemand
widerspricht oder meine Erfah-
rung sie mir nahelegen. Umge-
kehrt ist der Satz „Baumschnitt ist
während der Vegetation am be-
sten“ nicht a priori ein Axiom, das
keines Beweises bedarf. Im Ge-
genteil. So berufen sich einzelne
Fachbücher, so sie überhaupt eine
Begründung für dieseBehauptung
liefern, auf wissenschaftlicheUn-
tersuchungen. Wie ich inmeinem
Artikel gezeigt habe, lassen aber
Versuchsaufbau und Statistik, so
es genauere Ausführungen dazu
gibt, diese grundlegende Aussage
nicht zu.Wir –PraxiswieWissen-
schaft – tun sicherlich alle gut da-
ran, die Natur nicht durch ein-
fache Pauschalregeln erklären zu
wollen. Es wirken so viele Fak-
toren auf biologische Systeme,
dass man sich niemals mit ein-
fachen Regeln zufrieden geben
sollte. Das verkennt die Komplexi-
tät von Natur.
Augen auf und Sinne schärfen,
kann ich da nur raten.
JOHANNES BILHARZ
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