Kletterblatt 2009 - page 81

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kletterblatt
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Thema
die Arbeit
gut von der Hand!
Die richtige Handsäge richtig gebrauchen
Grundgelenke von Kleinfinger
und Daumen bei leicht gerun­
deter Hand gegenüberstehen
(hier sind v. a. die roten Mus­
keln in
Abb. 1
aktiv) und die
Handfläche durch die Handin­
nenmuskulatur aufgefächert
wird (
Abb. 1
, orangenfarbene
Muskeln), die Mittelhandkno­
chen also auseinander wan­
dern. Mit diesem Griff haben
wir bei geringem Kraftauf­
wand die meiste Kraft.
Prinzip 2:
Mittellinie
Der Mittelfinger sollte in ge­
rader Verlängerung zum Un­
terarm ausgerichtet sein (in
Abb. 2
orangenfarbene Linie).
Dadurch sind alle Knochen,
Muskeln, Bänder und Sehnen
sowohl in der Hand als auch
im Unterarm, Oberarm, in
der Schulter und bis hinauf
zum Hals und Nacken, ideal
aufeinander ausgerichtet. Dies
liegt daran, dass alles im Kör­
per über Zugspannungen ver­
bunden ist. Deshalb ist eine
Veränderung an einem Ende
auch am anderen Ende zu
spüren. So wie bei einem
Spinnennetz, mit dem Unter­
schied, dass im menschlichen
Körper feste Elemente (Kno­
chen) durch elastische Ele­
mente (Muskeln, Sehnen und
Bänder) an ihrer Stelle gehal­
ten werden. Ist das Muskel­
gleichgewicht vorhanden,
läuft alles reibungslos und Ge­
lenke, Knochen und Muskeln
werden optimal und ermü­
dungsfrei genutzt. Ist das
Gleichgewicht verschoben, sei
es durch Muskelverspan­
nungen, falsche Bewegungs­
gewohnheiten
(Abb. 3 u. 4)
oder durch Werkzeug, das
nicht optimal passt, wirkt sich
das bis an das andere Ende
aus. Nicht unbedingt bis zum
großen Zeh, wohl aber bis
zur Schulter und zum Nacken.
So kommt es dort auch dort
zu Verschiebungen im Mus­
kelgleichgewicht.
Prinzip 3:
gestrecktes
Handgelenk
Der Faustschluss ist bei ge­
strecktem Handgelenk, das
also nicht Richtung Handfläche
oder Handrücken gekippt ist,
am wirkungsvollsten. So ha­
ben die Muskeln und Sehnen
die beste Kraftübertragung.
Was hat dies für uns als Baum­
pfleger zur Folge? Zum einen,
was gute Ausbilder schon
immer gesagt haben: immer
so nahe wie möglich an den
Schnitt heranklettern. Dann
werden Arm und Schulter
nicht überstreckt, der Griff
mit allen Fingern fest um­
schlossen und das Handge­
lenk kann gerade gehalten
werden
(Prinzip 3)
, mit dem
Mittelfinger als Verlängerung
zum Unterarm
(Prinzip 2).
Dies ist anfangs vielleicht an­
strengender, auf die Dauer
aber kraftsparender und er­
gonomischer.
Und dann natürlich das Werk­
zeug. Hier sollte jeder sein
Werkzeug sorgfältig auswäh­
len. Wie ist der ideale Griff
einer Handsäge beschaffen?
Er ist so breit,
dass alle Fin­
ger Platz haben und die Sprei­
zung zwischen den Mittel­
handknochen aufrecht gehal­
ten werden kann
(Prinzip 1).
Er ist so groß,
dass die Fin­
ger ihn satt umschließen kön­
nen und er direkt am C-Bo-
gen anliegt
(Prinzip 1).
Laut
dem Guinness-Buch der Re­
korde misst die längste Män­
nerhand 32,4 cm und die
längste Frauenhand 25,5 cm.
Irgendwie einleuchtend, dass
eine Standardgröße an Säge­
griffen nicht ausreicht. Es
Abb. 3
Abb. 4
1...,71,72,73,74,75,76,77,78,79,80 82,83,84,85,86,87,88,89,90,91,...128
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