Kletterblatt 2006 - page 25

Thema
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kletterblatt
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bisweilen kommt es den Be-
teiligten auch so vor. Diese
Diskussionen haben aber
einen unschätzbaren Wert.
Die Schulinhaber legen nicht
am Schreibtisch die Richtung
fest, die dann auf den Kursen
mehr oder weniger überzeugt
eingehalten wird, sondern jede
technische Entwicklung, jede
Neuerung in der SKT wird
von über 30 Kletterern auf
ihre Tauglichkeit für die prak-
tische Ausbildung überprüft.
Welche Veränderungen
hat es in den letzten
Jahren gegeben?
Strukturell war die permanen-
te Besetzung des Büros ein
großer Schritt nach vorn. Spä-
testens nach dem sprunghaf-
ten Anstieg der Teilnehmer-
zahlen im Jahr 2002, der Ein-
satz der Motorsäge in Verbin-
dung mit der SKT war legiti-
miert worden, wurde es un-
denkbar, Organisation und
Logistik nebenbei zu erledi-
gen. Von dieser Veränderung
profitieren Ausbilder und Teil-
nehmer gleichermaßen.
Im Jahre 2003 wurde ein Gre-
mium ins Leben gerufen, das
im Wesentlichen aus den Kurs-
leitern besteht. Dieses Gremi-
um soll den Schulinhabern
die Entscheidungslast von den
Schultern nehmen und gleich-
zeitig repräsentativ die Ausbil-
dermeinung vertreten. Bear-
beitet werden z.B. folgende
Themen:
• Änderung der Kursinhalte
• Änderung des Kursablaufes
• Übernahme technischer
Neuerungen in die Ausbil-
dung
• Bewerbung neuer Ausbilder
• Schulinterne Vorfälle.
Ebenfalls 2003 gab es das
erste gemeinsame Fortbil-
dungstreffen, das inzwischen
fester Bestandteil der Jahres-
planung geworden ist. Neben
dem offensichtlichen Vorteil
des Wissenszuwachses, kann
man noch den nicht minder
erheblichen Vorteil der Team-
bildung bemerken. Die Aus-
bilder sind, wie die Kursstand-
orte, bundesweit verstreut.
Diejenigen, die sehr weit ent-
fernt voneinander wohnen
und arbeiten, würden sich
vermutlich nur vom Namen
und von Bildern im Kletter-
blatt kennen. Die organisato-
rischen Wintertreffen sind von
ihrem Charakter her eher
straffe Arbeitswochenenden.
Die Sommertreffen aber las-
sen neben den Seminaren viel
Raum, sich kennen zu lernen
und zu entdecken, wer da ei-
gentlich mit am gemeinsa-
men Strang zieht. Dafür eig-
nen sich bekanntermaßen kol-
lektiv ausgeübte Extremsport-
arten wie die Disziplinen der
Beach-Rolly-Olympiade, das
Einarmfootlocken, das Anein-
andervorbeiklettern an der
Boulderwand und nicht zu-
letzt das gefürchtete Ganzlan-
geaufbleiben.
Das Kursprogramm der
Münchner Baumkletterschule
wurde ständig erweitert.
Nicht nur die reinen Kletter-
kurse werden angeboten,
sondern viele andere, die ver-
wandte Themenbereiche wie
Kronenschnitt, Kronenpflege,
Baumstatik oder Sachkunde
(für die Persönliche Schutz-
ausrüstung) abdecken. Wei-
terhin gibt es die AS I, AS II
und European Treeworker
Ausbildung. So kann der Inte-
ressent an der gleichen Insti-
tution auf ein viel breiteres
Spektrum zurückgreifen.
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