kletterblatt
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Thema
10 m
18 cm
24 cm
11 m
20 cm
27 cm
12 m
22 cm
29 cm
13 m
24 cm
32 cm
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26 cm
35 cm
15 m
28 cm
37 cm
16 m
30 cm
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17 m
33 cm
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18 m
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37 cm
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24 m
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26 m
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28 m
58 cm
76 cm
Baumhöhe
Stamm-
Stamm-
durchmesser-
durchmesser-
bedarf*
bedarf*
bei Fichte
bei Tanne
* Nettostammdurchmesser = gemessener Stammdurchmesser -
2 cm Rindendicke
Einmal im Jahr stehen sie
auf Marktplätzen, vor mar-
kanten Gebäuden und Kir-
chen: die Weihnachtsbäu-
me. Meist werden hierfür
Fichten, Tannen oder Dou-
glasien verwendet. Bricht
ein Weihnachtsbaum ab
oder stürzt er um, so kann
der Eigentümer zum Scha-
densersatz verpflichtet wer-
den.
Weihnachtsbäume werden
nach gestalterischen Aspekten,
wie Nadeldichte und Kronen-
form, ausgewählt. Die Bruch-
sicherheit des Baumstammes
wird bei der Fällung nur inso-
fern berücksichtigt, dass visuell
erkennbar gesunde Bäume
ausgewählt werden, deren
Stamm äußerlich fehlerfrei ist.
Anschließend wird der Weih-
nachtsbaum in ein einbeto-
niertes Stahlrohr gestellt und
mit Kanthölzern eingekeilt.
Weihnachtsbäume
kommen aus dem Wald
Alle Bäume, auch Koniferen,
benötigen für ihr Wachstum
Sonnenlicht als Energiequelle
und wachsen dem Licht entge-
gen. In dichten Wäldern wach-
sen die Stämme bedrängt
durch die benachbarten Kon-
kurrenzbäume schnell zu gro-
ßer Höhe auf und vernachlässi-
gen dabei ihr Dickenwachs-
tum. Sie sind somit aus stati-
scher Sicht eher ausgereizt. Im
Gegensatz dazu verfügen we-
niger hohe Einzelbäume aus
freiem Stand, mit gleichmäßi-
ger konischer Kronenform und
dichter Benadelung, oft über
dickere Stammdurchmesser
und sind somit sicherer. Auch
Baumstatiker müssen die
Wechselbeziehungen von
Windlast, Biegewiderstandsmo-
ment und die Materialeigen-
schaften grünen Holzes in ihre
Überlegungen einbeziehen.
Für Praktiker bietet sich hierzu
die von Wessolly und Erb im
„Handbuch der Baumstatik“
beschriebene SIA Methode an.
Bruchsichere Weihnachts-
bäume braucht das Land
Mit Hilfe eines Maßbandes
und eines Baumhöhenmessers
werden Stammdicke und Baum-
höhe gemessen. Auf dem SIA
Diagramm A für die Baumart
Fichte wird der benötigte
Stammdurchmesser auf der
horizontalen Achse abgelesen.
In den drei Kurven des Dia-
gramms A für Fichte sind be-
reits eine vereinfachte Lastana-
lyse (Winddruck bei 117 km/h;
= 12 Bft) und die Materialei-
genschaften von grünem Holz
enthalten. (Abb. 1 u. Tabelle 1)
Bodenverankerung
Scharfe Metallkanten im
Kontaktbereich von Baum-
stamm und Bodenverankerung
sind zu vermeiden, da die
wichtigen Randfasern des grü-
nen Stammes bei Sturmböen
hohen Kerbspannungen aus-
gesetzt werden und oft in die-
sem Bereich abbrechen. Gün-
stiger sind weich ausgeformte
und gepolsterte Übergänge.
Erk Brudi, Andreas Detter und Frank Bischoff – Brudi & Partner TreeConsult,
Bruchsicherheit von Weihnachtsbäumen
Alle Jahre wieder…
Tabelle 1: Praktiker können statt der SIA
Diagramme auch obige Tabelle verwen-
den. In ihr sind die erforderlichen
Stammdurchmesser für Fichte (Picea ab-
ies) und Tanne (Abies alba) enthalten.
Deutlich ist hier erkennbar, dass Tannen-
holz geringere Festigkeiten als Fichten-
holz aufweist. Da bei der Messung der
Stammdicke auch die Rinde zweimal mit-
gemessen wird, ist sie abzuschätzen und
wieder vom Durchmesser abzuziehen.
Abb. 1: Beispiel für eine vereinfachte Lastanalyse