Kletterblatt 2016 - page 84

kletterblatt 2016
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Gesundheit
Thema
Werkzeug:
Ich achte immer darauf, dass alle Sägen
scharf und inSchuss sind. Ich nehme immer nur die größt-
nötigste Motorsäge und das kleinstmögliche Riggingseil.
Zusammenfassung:
BeimAufstieg ist auf eine möglichst entspannte
und ergonomische Technik zu achten.
Bei der Bewegung in der Baumkrone sind möglichst
viel die Beine zu benutzen.
Bei der Positionierung amArbeitsplatz lieber
etwas höher steigen und beide Arme frei halten.
BeimHandsägen auf die Haltung der Handgelenke
und Schultern achten und die Dynamik mit dem
gesamten Oberkörper erzeugen.
BeimMotorsägen die Maschine für sich arbeiten
lassen, anstatt zu schieben und zu drücken.
Äste lieber abseilen als halten
Soft Skills
Die eigenen Grenzen einhalten: Seile und Hardware ha-
ben eine Arbeitslast (Working Load Limit) und eine
Bruchlast (Minimum Breaking Load). Wenn ich das Ma-
terial öfter im Bereich der Bruchlast belaste, so zeigt es
Ermüdungserscheinungen und die Bruchlast verringert
sich. Wenn ich es jedoch stets nur mit der Arbeitslast be-
laste, so kann ich es langfristig ohne Risiko benutzen. Ge-
nauso ist esmit demmenschlichenKörper.Wenn ichmich
ständig anmeine Belastungsgrenze bringe, so zeigen sich
Ermüdungserscheinungen, die früher oder später unwei-
gerlich zum Versagen führen. Das kann sich in kurzfri-
stigenVerletzungen oder inLangzeitschäden äußern. Des-
halb ist es wichtig, seine eigene Arbeitslast zu kennen und
einzuhalten.
In der Ruhe liegt dieKraft: ZumGlück ist dermenschliche
Körper ein regeneratives System, das bei entsprechenden
Erholungspausen sogar seine Arbeitslast erhöhen kann.
Dies zeigt die Leistungskurve in Abb. 6:
Mit der Belastung sinkt die Leistungsfähigkeit. In der
Pause steigt sie wieder. Ist die Pause lang genug, steigt sie
sogar kurzzeitig über das Ausgangsniveau (Superkompen-
sation). Dies ist der ideale Zeitpunkt für erneute Bela-
stung, wenn unser Körper nach und nach leistungsfähiger
werden soll (siehe Abb. 7).
Belastenwir dagegen unserenKörper zu früh, so sinkt das
Leistungsniveau nach und nach ab (siehe Abb. 8).
Abb. 5
Ergonomische Positionierung am Arbeitsplatz
(Auflösung von Seite 83: feinmotorisches Arbeiten bei gestreckten
Armen, Hals überstreckt, Handgelenke in erzwungener Stellung,
nur eine Hand an der Handsäge, unsicherer Stand, Oberkörper seit-
lich gedreht, Kurzsicherung seitlich locker, flacher Seilwinkel)
©Lilli Breininger
Leistungsniveau
Ermüdung/Belastung
Erholung
Zeit
Super-
kompensation
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Abb. 6
Verlauf der Leistungsfähigkeit
bei Belastung und anschließender Erholung
Leistungsniveau
Ermüdung/Belastung
Erholung
Zeit
Sup r-
kompensation
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Zeit
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Zeit
Abb. 7
Ausreichend lange Ruhepausen
führen zu einer Steigerung des Leistungsniveaus
Leistungsniveau
Ermüdung/Belastung
Erholung
Zeit
Super-
kompensation
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Zeit
Leistungsniveau
Leistungsniveau
Zeit
Abb. 8
Zu kurze Regenerationszeiten
bewirken einen negativen Trainingseffekt.
Der falsche Zeitpunkt für erneute Belastung
Der ideale Zeitpunkt für erneute Belastung
1...,74,75,76,77,78,79,80,81,82,83 85,86,87,88,89,90,91,92,93,94,...132
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