A- und B-Kurse. „A“ wie
Basis und „B“ wie Aufbau.
Alles ist klar geregelt, mit
genau beschriebenen Aus-
bildungsinhalten. Hierzu
Anmerkungen eines Aus-
bilders nach einem Jahr
Ausbildungspraxis zwi-
schen den Seilen.
D
as in den B-Kursen vermit-
telte Know-How macht das
Arbeiten im Baum noch effi-
zienter und einfacher. Voraus-
setzung dafür ist allerdings,
dass nach dem A-Kurs die ge-
forderten 300 Seilstunden tat-
sächlich und mit überzeugtem
Kletterherz gemacht wurden.
Wer glaubt, die 300 Seilstun-
den sind nur bürokratische
Schikane, der sollte sich zu-
künftig aufs Treppensteigen
beschränken, wenn er nach
oben will.
Das Schwerpunktthema der
letzten Jahre war der Einsatz
der Motorsäge in Kombination
mit der Seilklettertechnik. Da
der Motorsägeneinsatz von
den angehenden Kletterern
erst nach dem B-Kurs prakti-
ziert werden darf, kommen
die Teilnehmer mehr oder
weniger ungeübt und unbe-
darft in den Kurs. Teilnehmer
und Ausbilder stehen deshalb
am „Motorsägentag“ vor
einer Herausforderung. Da
wünscht man sich als Ausbil-
der, man könnte das Thema
Einsatz der Motorsäge in
Kombination mit der SKT auf
drei Tage ausweiten.
Leider muss es beim Wunsch
bleiben. Zu groß ist die Zahl
der anderen Themen. Und
alle sind wichtig für das pro-
fessionelle Arbeiten am Seil.
Was also tun in Zukunft?
Den Kurs auf zwei Wochen
ausdehnen? Aber wer bezahlt
das? Wer kann schon seine
Angestellten so lange entbeh-
ren? Wer führt die eigene
Firma in dieser Zeit weiter?
Viele Fragen. Und vorläufig
nur eine Antwort: Optimale
Ausbildung. Und da komme
ich zu einem wirklichen Phä-
nomen:
Man glaubt es ja gar nicht,
was für verschiedene Typen
von kletternden Kollegen in
einem B-Kurs auftauchen: Da
gibt es die ambitionierten
Jungunternehmer mit 301
Seilstunden neben den alten
Hasen mit low tech-Ausrüs-
tung, aber dafür umso mehr
Erfahrung auf dem Buckel.
Da klettern die etablierten Fir-
menchefs, die ihren Ange-
stellten noch mal mit gutem
Beispiel voranklettern wollen,
neben den Angestellten, die
manchmal gar nicht so recht
wissen wie ihnen geschieht –
„der Chef hat mich ge-
schickt“. Die Schule, für die
ich als Ausbilder tätig bin,
scheint sich etwas bei der Zu-
sammenstellung der Teilneh-
mer eines Kurses zu denken.
Bei allem Trainings-, Lern- und
Prüfungsstress, der auf die
Teilnehmer zukommt, kommt
der Spaß im Laufe so einer
Kurswoche fast nie zu kurz.
Und deshalb klappt das auch
mit der Motorsäge-Ausbil-
dung. Darum Danke an die
Schulleitung und Teilnehmer
meines ersten Ausbilderjah-
res: Dass ich auch dieses Jahr
wieder als ausbildender, klet-
ternder Kollege unterwegs
sein werde, ist Eure Schuld!
Thema
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Ausbilder Einsichten
Anmerkungen zum SKT-B Kurs
seit 1996 spezialisiert auf Baumpflege,
seit 2000 Fachagrarwirt
Ausbilder bei der Münchner
BaumKletterschule
Der Autor:
Robert Wolf