Lernen Sie das komplexe Thema Artenschutz in unserem Tageskurs „Grundlagen des Artenschutzes in der Baumpflege“ in seinen rechtlichen und biologischen Grundlagen kennen.
Der Kurs vermittelt artenkundliche und praktische Hintergründe zum Thema Artenschutz und Baumpflege. Dieses Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Baumpflege wird beleuchtet und zusammen geführt. Sie erhalten Handlungssicherheit im Umgang mit dem gesetzlichen Artenschutz. Praxisbezug steht im Vordergrund.
Der Inhalt umfasst das Erkennen von genutzten Habitatstrukturen an Bäumen, die rechtlichen Grundlagen des Artenschutzes, das Vorstellen von Insekten, Vögeln und Säugetieren (Arten und Vorkommen, Habitatstrukturen etc.), aber auch die Möglichkeiten des Artenschutzes in der praktischen Baumpflege. Dazu wird auch eine Exkursion zu Habitatbeispielen duchgeführt.
Sie wollen Ihr Artenschutz-Fachwissen auf’s nächste Level heben? Dann finden Sie mit dem dreitägigen Fach-Seminar „Artenschutz in Baumpflege & Baumkontrolle“ den perfekten Kurs, um sich in Sachen Specht, Fledermaus, Eremit und Co. weiterzubilden.
Tag 1: Artenschutzrecht und Management von „Archebäumen“
Der Umgang mit sehr alten Bäumen spielt eine besondere Rolle für das kulturelle Erbe unserer Landschaft und für den Natur- und Artenschutz. Viele alte Bäume, die seit langem z.B. historische Parkanlagen prägen, erreichen derzeit das Ende ihres Lebenszyklus. Diese Bäume bedürfen einer anderen Pflege als herkömmliche Bäume. Es gilt, sie als biologische Systeme zu erfassen und sie entsprechend ihrer besonderen Biologie, die sie von jüngeren Bäumen unterscheidet, zu behandeln. Ziel ist der möglichst lange Erhalt. Für die Käferfauna sind sie aufgrund ihres langen Lebens und der damit verbundenen, langen Habitattradition nicht ersetzbare Lebensräume. Einige dieser hochspezialisierten und daher seltenen Käferarten sind in der jüngeren Vergangenheit verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gekommen.
An diesem Workshoptag werden die Besonderheiten in der Biologie alter und langsam absterbender Bäume sowie die spezifischen Bindungen xylobionter Käferarten an die besonderen Habitate in Altbäumen und deren Umgebung behandelt. Davon abgeleitet werden Möglichkeiten der praktischen Baumpflege vorgestellt, die zum langfristigen Erhalt und zur Pflege von Archebäumen und anderen wertvollen Altbäumen entwickelt wurden (30-Jahres-Managementpläne, Retrenchment Pruning etc.).
Tag 2: Specht, Fledermaus versus Verkehrssicherheit
Der Schutz unserer natürlichen Umwelt und der Erhalt der Artenvielfalt ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Da Bäume häufig auch Habitate selten gewordener Tierarten sind, kann die Baum- und Grünflächenpflege einen maßgeblichen Beitrag zum Artenschutz leisten. Gleichzeitig stellen Habitate, wie z.B. Baumhöhlen, häufig Schwachstellen im statischen System eines Baumes dar und können die Verkehrssicherheit gefährden. Baumpfleger*innen müssen einschätzen können, welche Habitate erhalten werden können und wann Eingriffe zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erforderlich werden.
An diesem Seminartag lernen Sie, Habitatstrukturen zu erkennen und zu bewerten, erfahren wichtiges über die Lebensweise verschiedener Habitatbewohner und die besonders empfindlichen Zeitphasen in deren Lebenszyklus, und Sie erfahren, wie Sie Habitatbäume im Hinblick auf die Verkehrssicherheit beurteilen können.
Tag 3: Praxistag Bernrieder Park
Im Rahmen einer Exkursion lernen Sie, wie baumpflegerische Maßnahmen an Biotopbäumen und Bäumen mit potentiellen Habitaten umgesetzt werden können. Es werden bereits umgesetzte artenschutzgerechte baumpflegerische Maßnahmen vorgestellt und diskutiert. Die zahlreichen Biotopbäume des Bernrieder Parks bieten dafür unzählige Anschauungsbeispiele.
Kursgebühr: 690,-€ zzgl. MwSt.