BeimSchlankschnitt bleiben norma-
lerweise die grundsätzlichen Bezie-
hungen innerhalb eines Astsystems
und zwischen Astsystemen im We-
sentlichen erhalten, allerdings ver-
sucht man, auf verschiedenen hierar-
chischenEbenen fürmehr Eindeutig-
keit der hierarchischen Position der
Äste oder Triebe zu sorgen. Dies kann
bei jungen Bäumen an einzelnen
Zweigen bis hinunter auf die Ebene
der Knospen sinnvoll sein. Wenn aus
bestimmten Zielsetzungen und Situ-
ationen heraus (z. B. starke Überbau-
ung, angebrochener Starkast, Besei-
tigen von gravierenden Erschwernis-
sen der Bewirtschaftung) dominie-
rende Kronenteile entfernt werden
müssen, ergibt sich umso mehr die
Notwendigkeit, die verbleibenden
Äste und Triebe untereinander hie-
rarchisch eindeutig (neu) zu positio-
nieren, umdamit extremeReaktionen
des Baumes möglichst zu vermeiden
oder zumindest abzumildern. Dies ge-
lingt dadurch, dass auch bei starken
äußeren Eingriffen die bestehenden
Verhältnisse auf der hormonellen
Ebene erhalten bleiben oder nur we-
nig verändert werden.
Der Schlankschnitt erleichtert dieBe-
trachtung des Obstbaums in seiner
Funktion für den Nutzer: hoher und
gleichmäßiger Ertrag von hochwer-
tigen Früchten, sicheres und ratio-
nelles Ernten, Langlebigkeit, Stabili-
tät, relativ geringerPflegeaufwandbei
gleichzeitig weitgehender Beachtung
der biologischen Vorgänge imBaum.
Die Ziele zusammengefasst:
Die Vitalität des Baumes
verbessert sich.
Der Baumwird statisch entlastet,
ohne dass eine (starke) Kronen-
einkürzung nötig wird.
Große, ausfaulendeWunden kön-
nen zumeist vermieden werden.
Eine Begrünung imBauminneren
erfolgt ohne Schnitteingriffe im
Starkholz.
Die Entwicklung der unteren Sei-
tenachsen von Stämmlingen/
Hauptästen kann ohne (starken)
Rückschnitt imAußenbereich ge-
fördert werden.
Der Baum bildet in allen Kronen-
teilen, auch in inneren und unteren
Teilen, neue Triebe. Die Jahrestriebe
sind im gesamten Baum ähnlich lang.
DasWurzelwachstumwird
gefördert.
Das Baumwachstum verläuft nach
dem Schnitteingriff relativ ausge-
glichen. Auch dadurch reduziert
sich die Anfälligkeit für bestimmte
Krankheiten und Schädlinge.
Ein Sommerschnitt ist zumeist
nicht erforderlich.
Höhe und Gleichmäßigkeit des
Fruchtertrags werden günstig
beeinflusst.
Eine gute Belichtung innerer
Kronenteile wird erleichtert.
Der Aufbau einer funktionalen Krone
beim jungen Baum verläuft zügig.
Der Arbeitsaufwand für die Baum-
pflege vermindert sich deutlich.
Baumpflege
Praxis
Literatur
Bosch, Hans-Thomas: Kronenpflege alter
Obsthochstämme, Ravensburg (Bavendorf) 2010
Friedrich, Gerhard und Manfred Fischer:
Physiologische Grundlagen des Obstbaus,
Stuttgart
3
2000
Heß, Dieter: Pflanzenphysiologie, Stuttgart
11
2008
ZTV-Baumpflege, Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Baumpflege, Bonn 2006
Inhaber der Fa. proland Landschaftspflege
Tätigkeitsschwerpunkte: Naturschutz/
Landschaftspflege, Gartenpflege, Baumpflege
mit Schwerpunkt Obstbaumpflege.
Die Obstsortensammlung (5 ha) dient auch
als Versuchs- und Beobachtungsflächen zur
Kultur von Obstbäumen undWiesen.
Gerhard Weyers
Artikel ungekürzt
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