Kletterblatt 2010 - page 100

kletterblatt 2010
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Wettklettern
Report
Information
Hochseilgarten
Ammersee
Der Hochseilgarten Ammer-
see hat die Form eines Piraten-
schiffes. Die Anlage ist durch
den TÜV-Süd in München ge-
prüft, besitzt die Zertifizierung
des europäischen Verbandes
der Hochseilgartenbetreiber
ERCA und erfüllt die gültige
EU-Norm für Hochseilgärten.
Im „Piratenschiff“ kann jeder-
mann hinauf bis dreizehn
Meter zu den regulären Öff-
nungszeiten ohne Voranmel-
dung klettern. Innerhalb von
„Team Yacht“, einem reinen
Top-Rope-Sicherungsbereich,
geht es um Spaß und die Zu-
sammenarbeit innerhalb von
Gruppen. Die drei Angebote
Teamevent, Teamtraining und
Teamentwicklung unterschei-
den sich in Zielsetzung und
Zeitdauer. Für diesen Bereich
ist eine Buchung erforderlich.
Speeds als mitlaufende Sicherungen (zwei
für Nicolle, eine für den Nasenbär, zwei für
Christian und zwei als Umlenkung für die
Sicherungsstrecke), zwei selbstblockieren-
de Sicherungsgeräte (Grigri) für die Siche-
rung vomBoden aus, 20 3-Wege-Karabiner
für die Personensicherung (Under Cover)
und sechs große Stahlkarabiner mit Auto-
matikverschluss für die Befestigung der
Stahlseile (Big Dan Arborist), ein Gurt für
Christian (Soleus D) und ein Klettergurt
(Radialis) sowie ein Klettersteigset mit
Fangstoßdämpfer für Nicolle (Brenta de
Luxe).
Schiedsrichter war Steffen Pfau, Baum-
pfleger, Kletterspezialist und einer von
zwei Geschäftsführern des Hochseilgar-
tens. In dieser Funktionwar er auch für die
Sicherung der Teilnehmer zuständig. Die
Personensicherung von Christian Bind-
hammer war natürlichRoutine, sowohl für
Steffen als auch Christian ist das alltäg-
liches Business, aber eine Sicherung für
Sunny herzustellen, war dann doch eine
kleineHerausforderung, der sich dasHoch-
seilgarten-Team, bestehend aus Steffen
Pfau,Michael Bauer, AngelaBosch undMi-
chaelaErhart, voller Engagement widmete.
Der Wettkampf war in drei Disziplinen
unterteilt. Die erste war das Netzklettern.
Sunny kletterte in diesemTeil ohne Siche-
rung, Christian Bindhammer mit Kletter-
gurt. Er war superschnell, hatte aber gegen
Sunny keine Chance. Die Nasenbär-Dame
fetzte dasTaunetz hochund zwar in derDi-
retissima. Mit ihrem geringen Gewicht
setzte siedasTauwerkkauminSchwingung
undbrauchtedaher auchwenigzusätzlichen
Kraftaufwand. BlitzschnellwarSunnyoben
bei ihrerTrainerin angelangt undholte sich
ihren Leckerbissen. Stand: 1:0 für Sunny!
Disziplin Nummer zwei erforderte auch
für Sunny einen Gurt. Hier ging es darum,
eine Seiltraverse zu bewältigen, 35 Meter
lang, Starthöhe 12Meter, gut gesichert mit
allen Vieren am Seil festhaltend und sich
rückwärts übergreifend bis ans andere
Ende zu hangeln. Für diese Disziplin wur-
den zwei Punkte vergeben, und zwar für
Geschwindigkeit und Ausdauer. Steffen
Pfau: „Die Schwierigkeiten sind hier für
Mensch und Tier gleich verteilt. Für beide
ist es ungewöhnlich, sich rückwärts und
quasi kopfüber am Seil abwärts zu han-
geln.“ Sunny hatte in dieser DisziplinStart-
problemeundverlor gegenChristian. Stand:
2:1 für Christian.
Mit der dritten Aufgabe kam die Königs-
disziplin: an einem acht Meter langen Seil
senkrecht nach oben klettern. Das erfor-
derte nun die „letzten“ Kraftreserven und
deshalbwarenhier auchdrei Punkte zuver-
geben. Dieser Wettkampf war wirklich
spannend, denn über die erste Hälfte der
Strecke lieferten sich die beiden Kletterer
ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst im letzten
Drittel wurden Sunnys große Vorteile im
Langstreckenklettern deutlich. Sie gewann
mit klaremVorsprung. Stand: 4:2 für Sunny.
ChristianBindhammer nahm’smitHumor:
„Da hat derNasenbär halt dieNase vorn ge-
habt!“
Britta Arnold
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