Kletterblatt 2008 - page 10

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Thema
Rücklaufsperren für alpine
Flaschenzüge haben in der
Regel die Eigenschaft, selbst-
tätig verschiebbar zu sein und
selbsttätig zu blockieren. In
manchen Fällen wird ver-
langt, dass sie sich im belas-
teten Zustand deblockieren
lassen. Bei seilunterstützten
Arbeiten kann das zu wenig
sein, denn sie müssen sich
auch im belasteten Zustand
lösen lassen.
Ein Beispiel: Äste sollen
abgeseilt, aber vor dem Ab-
seilen angehoben werden.
Weil sie schwer sind, muss
der Bodenmann einen Fla-
schenzug benutzen. Ist der
Alltag in der Baumpflege:
ein Ast muss mit einem
Flaschenzug abgeseilt werden.
Wie lässt sich hier die
Rücklaufsperre im belasteten
Zustand lösen? Heinz Prohaska
stellt einen Knoten vor,
der unter Last deblockierbar ist.
Bodenmann allein, ist die Ver-
wendung einer Rücklaufsper-
re angebracht, weil er sowohl
den Flaschenzug als auch das
Bremsgerät bedienen muss.
Nach jedem Ast muss der Fla-
schenzug aber wieder langge-
zogen werden, und in dieser
Phase darf die Rücklaufsperre
nicht blockieren. In Abb. 1 ist
dargestellt, wie sich das Pro-
blem sehr einfach lösen lässt.
Als Klemmknoten wird der
Blake verwendet, Bergsteigern
auch unter dem Namen „Pro”
bekannt. Das zweite Schlin-
genende ist hinter dem ers-
ten durch den Blake gesteckt.
Ist dieses zweite Schlingenen-
de schlaff (Abb. 1), kann er
Rücklaufsperre für
Flaschenzüge
Clever
gelöst
Der Autor
Heinz Prohaska
Techniker, Bergsteiger,
Arborist und Knotologe.
0043 676 9787991
unter Belastung klemmen. Ist
es gespannt und der Knoten
eventuell eine Spur gelockert,
klemmt er nicht (Abb. 2). So
kann man schnell und mühe-
los von einem Betriebszustand
in den anderen wechseln.
Der Knoten ist unter Last de-
blockierbar. Schlingenmateri-
al und Windungszahl müssen
– wie bei Klemmknoten üb-
lich – zum Seil passend aus-
gewählt werden.
Abb 1
Abb 2
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,...128
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