Kletterblatt 2006 - page 36

Es ist selbst mit zwei Hand-
steigklemmen und Trittschlin-
gen an beiden Füßen nicht
richtig möglich, die Treppen-
Technik anzuwenden, denn
die Handsteigklemmen kön-
nen sich am Einfachseil nicht
überholen. Dies wurde erst
durch die Fußsteigklemme op-
timal möglich. Bei der „Trep-
pen“-Technik mit der Fußsteig-
klemme entfällt das „Ausru-
hen“ im mitlaufenden Siche-
rungsgerät. Man steht sozusa-
gen immer am Seil, einmal
auf dem rechten und einmal
auf dem linken Fuß (s. Abb. 3).
Die Technik ist allerdings nicht
so einfach zu beherrschen, wie
es zunächst erscheint. Der Be-
wegungsablauf ist sehr unge-
wohnt. Die Bewegungen sind
asymmetrisch, worauf sich
unser Kleinhirn erst einmal
einstellen muss. Die Hände
halten in Ruhe, während der
Körper sich auf dem linken
Fuß in der Trittschlinge nach
oben drückt (s. Abb. 4). Der
rechte Fuß wird über den lin-
ken nach oben gezogen. An-
schließend drückt sich der Kör-
per auf dem rechten Fuß nach
oben und die Hände schieben
gleichzeitig die Steigklemme
mitsamt der Trittschlinge und
dem linken Fuß ebenfalls nach
oben, am rechten Fuß vorbei,
eben eine Treppenstufe darü-
ber.
Man merkt schnell, dass es
am besten funktioniert, wenn
man die Abstände der „Trep-
penstufen“ nicht zu hoch
wählt (kleine Schritte). Es dau-
ert eine Weile, bis man den
Rhythmus herausfindet, damit
die Bewegungsabläufe ge-
schmeidig ablaufen und tat-
sächlich hohe Geschwindig-
keiten erzielt werden. Der
Umbau für den Abstieg ist mit
und ohne zusätzlicher Stu-
fenschlinge sehr einfach: Ab-
seilachter ins Seil unter der
Steigklemme, Steigklemme
aushängen und mit Abseilach-
ter und Klemheist-Sicherung
abfahren.
Thema
Abb. 4
Schnittgut
Abb. 4: Das Bild zeigt den Kletterer
vor und nach einem Treppenschritt.
Linker Fuß und Hände sind in beiden
Fällen auf gleichem Niveau (1 und 2).
Die Höhe, welche nach diesem Schritt
erreicht wird, entspricht der Strecke
A (eine Treppenstufe). Hingegen wird
der rechte Fuß mit der Fußsteigklem-
me um die doppelte Strecke hochge-
zogen (Strecke B). Es wird also mit je-
dem Schritt wie beim Treppensteigen
immer eine Stufe übersprungen.
... und ein eigener Traktor und Birnbaum oder eine Anstellung auf einem Bauhof noch keinen Baum-
pfleger. Sobald die Blätter am Boden sind, werden in vielen Kommunen die bestellten und bestallten
Baumbearbeiter aktiv. Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Frühjahrs beleuchten dann das Ergeb-
nis: Riesen aus der Vergangenheit, Zeichen generationenübergreifenden Denkens, werden kaputt
gepflegt und durch Bonsai ersetzt. Viele kommunale Amtsvorsteher und Bauhofleiter können oder
wollen es nicht begreifen, dass ein Einsatz von Profi-Baumpflegern langfristig billiger ist und alter
Baumbestand nur durch richtige Pflege erhalten werden kann. Deshalb sollten die Profis auch of-
fensiv ihre Fähigkeiten anbieten und darauf hinweisen, dass nicht alles, was wie Kompetenz aussieht,
auch Kompetenz ist.
Barba non facit philosophum ...
von Stefan Bilharz
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