Schnitt
gut
Stefan Bilharz
CUI BONO?
Aber wem nützt das? Wem nützt es zu wis-
sen, dass sich aus den Früchten des Leber-
wurstbaumes
(Kigelia africana)
ein bierar-
tiges Getränk brauen lässt. Oder wem nützt
es, zu wissen, dass mit den getrockneten
Blättern des Kirschbaumes, wie auch mit den
Blättern des Nussbaumes und der Platane
der Tabak gestreckt wurde.
Wem nützt überhaupt das Latein?
D
ie Rotbuche ist nicht rot, dafür eine echte
Buche, anders als die Hainbuche, die zu den
Birken gehört. Dafür gehört die Edelkastanie
zu den Buchen. Nicht aber die Kastanien in
den Biergärten. Diese reihen sich in die Fa-
milie der Seifenbaumgewächse ein. Und wo-
ran erkennt man das? An den Früchten wer-
det Ihr sie ... Betrachtet man z. B. eine Erd-
beere genau, entdeckt man, dass es keine
Beere ist, sondern auf dem fleischigen Blü-
tenboden lauter Nüsse sitzen. Wer aber weiß,
dass Gurken Beeren sind? Beeren wachsen
auch auf Bäumen, wie das Beispiel der Bana-
ne zeigt. Es gibt auch Beeren, die so heißen:
die Johannisbeere. Sie ist eine echte Beere,
nicht aber die Himbeere. Die wiederum hat
im Gegensatz zu den Edelkastanien mehr
Ähnlichkeit mit Rosskastanien, denn sie ist
wie diese eine Steinfrucht. Alles klar?
Voraussetzen kann man, dass ein Baumklet-
terer seine Technik beherrscht und sein Ma-
terial kennt. Dass ein Baumpfleger weiß, wie
er den Baum schneidet und pflegt, das sollte
man ebenfalls voraussetzen können. Und
wenn ein Baumkletterer und Baumpfleger
bei seinen Kunden dazu noch mit Wissen
und Geschichten um und über Bäume brillie-
ren kann, dann hat der Kunde nicht nur einen
perfekt geschnittenen Baum, sondern auch
die Gewissheit, der kann’s.
CUI BONO? „... den hole ich wieder!“
Nicht nur deshalb lohnt
sich ein neugieriger Blick in
Fachzeitschriften und auf
Wem nützt es? Cicero fragte, wer hat von
einem Verbrechen den größten Nutzen. Ich
nehme diese Frage aus diesem Kontext und
frage: CUI BONO, wem nützt es, etwas zu
wissen. Wem nützt es, zu wissen, dass im Pa-
radies kein Apfelbaum stand. Obwohl Die
Zeit im Sept. 2014 schrieb, dass der Apfel-
baum schon Adam und Eva verführte. Wir
wissen nicht, ob es das Paradies gab und gibt
und ob ein Baum bei der Vertreibung aus
eben diesem eine Rolle gespielt hat. Wir wis-
sen aber, dass die Bibel nirgends einen Ap-
felbaum
(Malus)
ins Paradies platzierte und
wir wissen, dass der Laubbaum in Luv, aber
der Nadelbaum in Lee mehr Holz bei den
Jahresringen hat (Johnson).
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Frucht des
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