Kletterblatt 2009 - page 51

nicht mehr an der
Technik, sondern
nur noch an seinem
Tempo erkannt.
Diese Routine kön-
nen wir leider in
einer Kurswoche noch nicht sehr beschleunigen. Wir
bleiben aber dran!
Die Begeisterung der Ausbilder am neuen A-Kurs-
Konzept gab uns den Schwung, den B-Kurs neu an-
zupacken. Der SKT-B Kurs ist für die meisten Teilneh-
mer der „Motorsägenkurs“. Das sagt schon alles
über die Erwartungshaltung aus. Die Verbindung
von Seilklettertechnik und Motorsägeneinsatz sollte
auch den Schwerpunkt dieser Ausbildung ausma-
chen. Allein es fehlte die Zeit, weil Themen wie Auf-
stiegstechniken, Klettern in großen und flachen Kro-
nen und praxisgerechte Rettung ebenfalls Zeit erfor-
dern und wichtig sind für das Gesamtsystem. So
blieb oft weniger Zeit für die Übungen mit der Mo-
torsäge als sich Ausbilder und Teilnehmer
wünschten.
Keine einfache Sache, in
einer Woche zwei Wochen
auszubilden. Wir denken
aber, dass wir mit der Umstellung des Lehrplanes
den Wünschen der Teilnehmer weit entgegen ge-
kommen sind. Es klingt fast wie Zauberei, aber unser
neues Konzept bringt jetzt beinahe doppelt so viel
Zeit für die Säge, ohne auf andere Inhalte verzichten
zu müssen.
Die größte Änderung, die von den 25 Ausbildern am
längsten und heiß diskutiert wurde, betraf die im B-
Kurs geübten Aufstiegstechniken. Weil die Footlock-
technik die Paradedisziplin auf allen Meisterschaften
ist und durch ihren geringen Materialaufwand be-
Kursprogramm
Praxisgerechte
Rettung
von Anfang an!
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kletterblatt
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Mehr Übung mit
der Motorsäge!
sticht, wurde sie jahrelang
bei allen Ausbildungen
vorne angestellt als High-
light. Leider kann es kaum jemand schaffen,
innerhalb von 4 Kurstagen die notwendigen
Muskeln dafür aufzubauen und die Bewegungs-
abläufe zu verinnerlichen, zumal die Kurswoche
voll ist mit anderen Themen und kaum Übungs-
zeit verbleibt. Deshalb wurde diese Technik von
Teilnehmern selten in der Prüfung eingesetzt.
Künftig wird bei uns Footlockaufstieg nur
noch demonstriert. So erfah-
ren interessierte Teilnehmer
schon einmal worauf es an-
kommt und haben es später
bei den eigenen Versuchen
leichter. Stattdessen werden 3
ausgewählte Aufstiegstechniken gezeigt und
trainiert, die zum Teil aus der Industriekletter-
technik stammen. In der Baumpflege-Praxis
setzten sich diese Techniken aufgrund ihrer „Be-
quemlichkeit“ immer mehr durch. Diese Varian-
ten räumen einige kleine Restrisiken aus, die
alten Techniken noch anhafteten. Mehr Auf-
stiegstechniken und mehr zur Foot-
locktechnik gibt es in unseren spe-
ziellen Aufstiegskursen, die in die-
sem Jahr an einigen ausgewählten
Kursorten samstags im Anschluss
an die Kletterkurse angeboten werden. Die
Footlocktechnik wird ihre Bedeutung nicht ver-
lieren und die Paradeaufstiegstechnik bleiben.
Ausbilder werden sie auch weiterhin sehr gut
beherrschen müssen, zumindest bei uns.
Für unsere Kursteilnehmer gehen wir ab vom
olympischen Gedanken „DABEI SEIN IST ALLES“,
denn wenn man als Kletterer im Baum arbeitet
und Geld verdienen möchte, zählt am Ende
doch „SCHNELLER, HÖHER, WEITER“, eine Ma-
xime, die wir in unseren Ausbildungen nur noch
um das Attribut „SICHERER“ erweitern.
Probieren Sie’s aus!
SCHNELLER,
HÖHER, WEITER,
SICHERER!
Revolution
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