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In den Wipfeln uralter Bäume –
Eldorado für kletternde Forscher

Sie wird nur halb so hoch wie ein Küstenmammutbaum, aber was das Alter betrifft, kann sie locker mit dem Baumriesen aus dem Norden mithalten: die Patagonische Zypresse. Einige sind mehrere Tausend Jahre alt und in ihren Baumkronen existiert eine schier unerschöpfliche biologische Vielfalt. Ein einmaliges und immer wichtiger werdendes Forschungsgebiet. Doch der Weg dorthin ist kein Spaziergang. Ein Forscherteam hat diese alten Bäume gesucht und kletternd ihre Baumkronen erforscht und dokumentiert. Ein Bericht von Britta Arnold.

Im April 2012 machte sich ein dreiköpfiges Expeditionsteam auf eine lange Reise, um diese Bäume zu finden und die Entdeckung der alten Baumkronen im Detail zu dokumentieren. Das Team bestand aus drei Leuten: Waldo Etherington, ein hoch qualifizierter und erfahrener Baumpfleger, der schon in vielen Regenwäldern rund um den Globus gearbeitet hat, Ian Geddes, Naturschützer und erfahrener Baumpfleger, der bereits einige wagnisreiche Expeditionen auf dem Buckel hat, und als dritter im Bunde Filmemacher Zak Bentley, ein anerkannter Flussführer und Alpinkletterer, der das Baumklettern erst wenige Wochen vor dem Aufbruch zur Expedition kennen und lieben gelernt hatte.

Los ging’s in der Stadt Valdivia, erster Anlaufpunkt war das Naturschutzgebiet an der Küste von Valdivia, Heimat der ältesten umfänglich überprüften Alerce, die je registriert wurde. Im stattlichen Alter von 3622 Jahren hat dieser Baum einen Umfang von 12 Metern und ist etwa 30 Meter hoch. Er bietet einen wirklich eindrucksvollen Anblick, ist älter als die Bibel und muss wirklich schon zu der Zeit monströs groß gewesen sein, als Charles Darwin mit der HMS Beagle an Chiles Küste landete.

Profiausrüstung auf dem Rücken: Sicher und möglichst leicht
Auf dem Weg weiter Richtung Süden zu Chiles Los Lagos Region (Seenlandschaft) passierte die Expedition die Stadt Puerto Montt und zog weiter zu dem weniger bekannten Tal Cochamó, wo bereits eine frühere Expedition einige große Stammdurchmesser dokumentiert hatte. Ein ortskundiger Fahrer brachte das Team an die Stelle, wo der Weg durch das Tal seinen Anfang nimmt. Von hier aus machten sich die Forscher auf zu einer dreitägigen Wanderung durch das Tal und hinauf in das Alercen-Gebiet, ihre gesamte Ausrüstung auf dem Rücken.

Inhalt eines Expeditionsgepäcks:
100 m semistatisches Seil (Ø 10.5 mm), 30 m Velocity Hot Statikseil, Hitch ClimberPulley, Pinto Rolle, 6 m Klemmknotenseil, 12 Karabiner, 5 Bandschlingen, Big Shot Kopf, 4 Wurfbeutel, 2 x 50 m Zingit Wurfleine, Petzl Sequoia SRT Klettergurt, Croll, Stop, GriGri 2, Shunt, 3 m Cowtails, 1 ferngesteuerte seilmontierte Kamera im Peli Case Schutzkoffer, Panasonic Lumix DMC-GH2 DSLR Kamera + 80 mm, 50 mm, 14-42 mm und 20 mm Linsen, Batterien und Ladegeräte, Laptop in wasserdichtem Gehäuse, Schlafsack, Matte, Hennessey Hängematte, 3 m x 3 m Plane, Fenix Taschenlampe, 2 Stirnlampen, Fleece, 1 Paar Hosen, 3 T-Shirts, Unterwäsche (begrenzte Menge), leichte Schuhe, 50 m vorgedehntes Nylonseil (Ø 8 mm) für die Seilkamera, 5 Dosen Tunfisch, 5 Dosen Mais, Chilipulver, 2 kg Reis, 4 Pakete Nudeln, 2 Tüten Nüsse, 2 Tafeln Schokolade, Essgeschirr, 8” Full Tang Messer, Kompass, GPS – Garmin GPS map 60csx, topographische Karte des Expeditionsgebietes.

Die anderen beiden waren ähnlich bepackt, Zak trug im Gepäck die Hauptkamera und das Stativ, Ian den Trangia Multi-Fuel Kocher und das Goal Zero „Sherpa 120“ Solarpanelsystem.
„Um beim Klettern höchste Sicherheitsstandards einzuhalten und unser Packgewicht möglichst gering zu halten, war eine möglichst leichte Kletterausrüstung unerlässlich. Freeworker in Gilching/München sponserte uns mit der modernsten und leichtesten Kletterausrüstung überhaupt, trotzdem musste jeder von uns einschließlich Essensvorräte rund 60 Kilogramm tragen. Keine leichte Aufgabe, vor allem bergauf im Regen.“
(Ian Geddes)

Unwirkliche Schönheit geschützt von unwirklichem Unterholzlabyrinth
Den ersten noch nicht dokumentierten Alercen-Bestand fand das Team auf 785 Metern über dem Meeresspiegel, unterhalb einer Felswand mit dem schönen Namen Trinidad. Diese Bäume dominieren den Wald zwar nicht gerade durch schiere Überzahl, aber sehr wohl durch ihr Höhenwachstum. Die riesigen grauen und gefurchten Baumstämme überragen einfach alles und so vermittelt dieser uralte Wald eine ganz außergewöhnliche Wahrnehmung von Zeit.

Die Alercenwälder stehen auf unglaublich steilem Gelände. Das dichte Unterholz setzt sich hauptsächlich aus Bambus, Farnen und einer breiten Palette von stacheligen Sträuchern und Dornbüschen zusammen. Das Kronendach besteht in großen Teilen aus immergrünen Angiospermen (Bedecktsamern), aber man findet auch viele Scheinbuchenarten (nothofagus). Viele umgestürzte Urzeitriesen erschaffen ein Labyrinth an Wegen und Tunneln, manchmal mehr als sieben Meter hoch über dem Boden, das macht es auch oft so mühsam, diese Bestände zu begehen.

„Während jener ersten Woche im Wald kletterten wir auf die knorrigsten Bäume, die ich je gesehen hatte. Wir installierten unsere ersten Ankerpunkte in einer Höhe von etwa 25 Metern. Allein aufgrund des hohen Alters dieser Bäume gab es eine Menge Totholzhänger und verrottete Stark-äste, wir brauchten also einige Zeit, um uns passende Bäume und Äste auszusuchen. Jedesmal, wenn wir unsere Aufstiegsseile hochzogen, testeten wir unseren Einbau sehr gründlich, indem wir uns alle gemeinsam an die Seile hängten. Mehr als einmal ging dabei ein Regen von Erde, Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) und Totholz auf uns nieder“, erzählt Waldo Etherington.

Weit hinauf ins Ungewisse
Zak, der Kameramann, verwendete einen Hightec-Eclipse-Klettergurt, Ian trug einen TreeMotion-Klettergurt von Treemagineers, leicht modifiziert und ergänzt durch eine zweite Brücke an den unteren D-Ringen, um eine Bruststeigklemme anzubringen, und Waldo kletterte mit einem Sequoia SRT. Mithilfe einer Jumar Handsteigklemme, einer FootLoop Trittschlinge, Croll, Pantin Fußsteigklemme und einer Shunt an einem zweiten Seil gelangte das Team in kürzester Zeit zur mittleren Baumkronenebene. Dann wechselten sie von den Aufstiegsseilen zu Klemmknoten und statischen Kletterseilen und begannen, sich von dieser Stelle aus innerhalb der Kronen ganz langsam und sehr vorsichtig weiter hinauf zu bewegen. Ein 3000 Jahre alter Baum erfordert ein besonders sorgfältiges Inspizieren, weil seine Regenerationsmerkmale aufgrund des stetig abnehmenden Energielevels immer weniger sichtbar werden. Hält man sich aber an das Gebot der „zwei Ankerpunkte“, bewegt man sich in diesen entlegenen Regionen sehr viel sicherer.

„Wir kletterten tatsächlich ins Ungewisse. Die einzigen Alercen, die wir bis dahin gesehen hatten, standen im Oxford Arboretum und in Westonbirt, in Englands Nationalarboretum. Sie waren schon viele Jahre alt, aber trotzdem nur mannshoch gewachsen. Im Vergleich mit ihnen waren diese wild wachsenden Bäume immens groß, wir hatten auch nicht damit gerechnet, dass diese gigantischen Lebewesen in ihrem Gefüge so verrottet sein könnten. Sie sind so was wie die alten Großeltern der Baumwelt. Nahezu jeder Ast war faulig und bedeckt mit einer Schutzschicht aus Moosen, Flechten und epiphytischen Orchideen. Obwohl sie nicht die größten Bäume waren, mussten wir doch entdecken, dass sie eine unglaubliche Artenvielfalt beherbergten. Die einzelnen Äste auf ihre Eignung als Anker zu prüfen, erwies sich oft als zeitraubende Angelegenheit, bei der man mit Stöcken von zwei Metern oder mehr in Aushöhlungen stocherte. In den meisten Fällen hatten fünf oder mehr co-dominante Stämme die apikal dominanten Hauptstämme ersetzt. Die Zwiesel (Gabelungen) waren auf ihrer Rückseite immer verrottet, aber in Anbetracht ihres Allgemeinzustandes bemerkenswert kräftig. Aufgrund ihres unglaublich langsamen Wachstumes ist ihr Holz außergewöhnlich hart“, so Waldo Etherington.

Die drei höchsten Bäume, die das Team in diesem Gebiet untersuchte, waren 28, 32 und 38 Meter hoch. Obwohl sie damit nicht gerade stratosphärische Höhen erreichten, erfüllte allein ihr Umfang und ihre urzeitliche Präsenz von mehr als 2000 Jahren die Betrachter mit einem überwältigenden Gefühl von Staunen und Ehrfurcht.

Wirtschaftsfaktor Holzindustrie
Nachdem das Team eine Woche inmitten dieser Bäume in einem improvisierten Basislager gelebt hatte, verließen die drei Forscher Cochamó und wanderten zurück nach Puerto Montt, um sich für einen Tag in der Stadt zu erholen und die Vorräte aufzufüllen.

Auf der Suche nach geheimen Beständen
Auf ihrer Reise trafen sie den heimischen chilenischen Zimmermann Orlando, der ihnen einige seiner Werkstücke zeigte. Er schwärmte von der Härte des Alercenholzes, die ja auch der Grund dafür war, dass die Bäume früher in so großem Umfang gefällt wurden. Im gemeinsamen Gespräch erzählte Orlando auch von geheimen Beständen, hoch oben in den Bergen nahe des Alerce Andino Nationalparks. Das Team nahm die Spur auf und versuchte, die legendären Bäume auf dem Weg nach Hornopiren zu finden.

Sie errichteten ihr Lager am Fuß der Berge, am Rand des Alerce Andino Nationalparks. Von dort wanderten sie über zehn Kilometer in die Richtung, die Orlando ihnen gewiesen hatte. Das Ganze schien irgendwie sinnlos und leicht verrückt, die Anstrengung war groß, die Füße schmerzten und es zog Nebel auf, das Team verlor allmählich die Hoffnung. Dann, ganz unvermittelt, erhob sich ungefähr 200 Meter vor ihnen eine monströse Silhouette aus dem Nebel und ragte hoch über ihre Köpfe. Das Team war schnell am Fuß des Baumes und konnte gleich feststellen, dass es sich hier um eine Solitäralerce handelte. Nach einer einstündigen Pause am Fuß des Baumes hob sich der Nebel und es zeigte sich, dass die Baumlinie östlich von ihnen hauptsächlich von Alercen gebildet wurde. Nach ihrer Größe geschätzt mussten sie Tausende von Jahren alt sein.

Abenteuerliche Überquerungen und ein atemberaubendes Geheimnis
Um zu diesen Bäumen zu gelangen, mussten sie einen tückischen Fluss überqueren, unter mehreren tobenden Wasserfällen hindurch. Waldo seilte sich in das Wildwasser ab und kletterte über wild angehäufte Alercenstämme, um auf die andere Seite zu gelangen. Das Team installierte eine Seilbahn und zog dann die gesamte Ausrüstung hinüber ans andere Ufer. Nachdem alles ins Trockene gebracht worden war, machte sich das Team auf den Weg durch den dichtesten Wald, den sie jemals gesehen hatten. Eine Stunde lang kämpften sie sich über und unter riesigen umgestürzten Bäumen hindurch, nutzten Arbeitsseile, um sich an Felswänden herabzulassen, die stets wie aus dem Nichts auftauchten, und schließlich stolperten sie direkt hinein in ein verwachsenes, wunderschönes grünes Gehölz aus riesigen Alercenstämmen. Der Nebel hing über dem nassen, moosigen Boden und über allem thronte in zehn Metern Höhe ein gewaltiger Fels, bedeckt mit Kletterpflanzen und Moosen, aus denen es stetig herabtropfte. Der Fluss rauschte und gurgelte von weither und die Bäume standen still und hoch. Sie erhoben sich über alles andere, ihre dunklen Umrisse vor dem klaren blauen Himmel deutlich gezeichnet.

„Das war mit Abstand die geheimste und unberührteste Baumgruppe, die ich jemals zu sehen gehofft hatte. Wir waren alle durchnässt und schmutzig und total geschafft, aber unsere Lebensgeister waren bei diesem Anblick sofort wieder geweckt. In Nullkommanichts hatte Ian einen Stock für die Big Shot ausgesucht. Nach einigem sorgfältigen Zielen und erfolgreichem Leineneinbau hatten wir auf der Alerce, die uns am gesündesten schien, die ersten Seile in etwa 30 Metern Höhe eingebaut.

Wir führten umfangreiche Messungen in bis zu 40 Metern Höhe durch. Als das getan war, begann das Team damit, ein komplexes System auszutüfteln, mit dem sie per Seilkamera über die Baumkronen hinweg fotografieren wollten. Ihnen gelang eine tolle Aufnahme mit weitem Blick bis hinunter in das alte Flusstal. Eine ganze Woche blieb das Team in diesem Waldstück, zu essen gab’s hauptsächlich Reis, Haferflocken, Tunfisch und Erdnussbutter, doch das störte niemand, alle waren einfach nur euphorisch in Gegenwart dieser Bäume.“
(Zak Bently)

Auf dem Weg zur Forschungsstation Huinay
Eine Woche später war das Team am 14. Mai im Hafen von Hornopiren angekommen. Auf einer riesigen Eisenfestung von Fähre schifften sie sich ein in Richtung nördliches Patagonien. Nach fünf Stunden Fahrt bei stetig strenger werdender Kälte, umgeben von den schneebedeckten Bergen der Anden, rauschendem Wasser und unerforschten Urwäldern, stoppte der Kapitän das Boot. Jetzt konnte man ein nicht allzu weit entferntes Motorengeräusch hören. Dies hier war also ihr nächster Stopp.

Die Landungsbrücke der Fähre wurde hinuntergelassen in das eisige graue Wasser, und ein großes Schlauchboot, das von einem ortskundigen Forschungsassistenten aus Huinay gesteuert wurde, der früher seinem Vater beim Alercenfällen im Wald geholfen hatte, füllte sich mit vielen, vielen Gepäckstücken voller Seile, Kamera- und Kletterausrüstung. Nach einer kurzen und leicht stürmischen Fahrt über den 500 Meter tiefen Fjord vorbei an Seelöwen und Delfinen erreichte das Team die Huinay-Feldforschungsstation und wurde dort von der Forschungsassistentin Emma Plotnek begrüßt.

„Man brachte uns in das Dorf Huinay, wo man uns Betten gab und eine warme Mahlzeit bei einem der örtlichen Lachszüchter. Huinay zählte etwa 25 Einwohner, fünf Häuser und eine Schule für elf Kinder, die aus den umliegenden Fjorden kamen. Das Dorf ist ein stiller Ort, wo die Zeit langsam vergeht und die rauen, wilden Wälder sich finster über den Schneehorizont erheben, scheinbar alles Leben dominierend.“
(Waldo Etherington)

Neue Freunde und viel neues Wissen
Am nächsten Tag zeigte man dem Team die Forschungsstation und es begann, das örtliche Alercenvorkommen zu erkunden und nach noch unerforschten Baumgruppen zu suchen. Auf Empfehlung von Emma und Cersi, einer lebhaften Chilenin, die den Haushalt führte, entschlossen sie sich, einen ortskundigen Führer namens Borris anzuheuern. Mit seinem Boot, das gerade mal über das Wasser glitt, einem Motor, der gerade noch so funktionierte und seiner Wollmütze, die sich aus unerfindlichen Gründen auf seinem Hinterkopf hielt, erwies sich Borris als ein wahrer Hort des Wissens. Sein tief gefurchtes Gesicht und seine verwitterte dunkle Haut ließen ihn aussehen, als hätte die Wildnis ihn sich höchstpersönlich geschnitzt. Allein seine großen braunen Augen, die mehr lachten als sein Mund über dem markanten Kinn, verrieten seine freundliche und sanfte Natur.

Das Tal des Unbekannten
Um acht Uhr am nächsten Morgen sahen sie sein Boot von der anderen Seite des Fjords herüberkommen, es wirkte wirklich winzig vor dieser eindrucksvollen Szenerie. Um neun Uhr legte er an, begrüßte das Team mit wachen Augen und einem kräftigen Händedruck und bat sie an Bord. Nach einer Fahrt von zwölf Kilometern erreichten sie das Ende des Fjordes, umgeben von steilen, felsigen Klippen, auf denen Alercen wuchsen und Schnee lag. Sie machten an einem kleinen Dock fest und wurden an Ort und Stelle Oscar, einem Freund von Borris, vorgestellt, noch ein Führer, der eine Menge wusste und viele der nicht erforschten Plätze kannte. Die Forscher verbrachten den Tag damit, durch ein patagonisches Tal zu wandern und sich viele verschiedene Bäume anzusehen. Borris war mit dieser Umgebung sehr vertraut und konnte den Forschern viele außergewöhnliche Arten zeigen. Oscar erzählte begeistert von einem Tal, das man das „Tal des Unbekannten“ nannte, und betonte immer wieder, dass nur sehr wenige Menschen dieses Tal je gesehen hatten. Man erzählt sich von Bäumen, die höher und älter sind als alle anderen in Chile.

Das Team rastete unter einer alten Chilenischen Scheinulme (eucryphiacordifolia) und beschloss, die epiphytische Masse über ihren Köpfen zu erklettern, um Oscar und Borris das Prozedere einmal vorzuführen. Beide waren begeistert von der Aussicht, Baumkronen auf diese Weise zu erforschen und bestanden darauf, dass das Team unbedingt wiederkommen sollte, um gemeinsam mit ihnen noch weiter in die Berge vorzudringen.

„Borris und Oscar haben uns alle wirklich begeistert. Sie wussten mehr als sonst irgendjemand über diese Wälder, schlicht weil ihr Leben mit den Alercen eng verwoben war. Während unserer Rückreise nach Norden beschäftigte mich Borris außergewöhnliches Naturverständnis immer wieder, auch die Art und Weise, in der die Bewohner dieser Gegend mit dem Land leben, völlig selbstverständlich eingebettet in die Wildniswirklichkeit. In Chile gibt es sie noch, die großen, wunderschönen und noch weitgehend unerforschten Urwälder, doch sie schrumpfen in alarmierender Geschwindigkeit und mit ihnen auch die Zahl der unberührten Orte“.
(Waldo Etherington)

Die Patagonische Zypresse
auch Alerce genannt (fitzroyacupresoides) wurde von Charles Darwin nach Vizeadmiral Robert Fitzroy benannt, dem Kapitän der HMS Beagle, auf der Charles Darwin seine große Reise unternahm, die später Naturgeschichte schreiben sollte. Die Alerce gilt als die gegenwärtig beeindruckendste Baumart der Erde. Mit einer Lebensdauer von mehr als 3500 Jahren ist sie die zweitälteste Baumart, die jemals verzeichnet wurde. Ein Exemplar der tatsächlich ältesten Art, der Langlebigen Kiefer (pinuslongaeva), wurde mit einem Alter von 4844 Jahren dokumentiert, steht aber nur etwa 15 Meter hoch. Die Alercen hingegen wachsen im Jahr zwar nur einen Millimeter im Umfang, erreichen jedoch eine Wuchshöhe von immerhin rund 60 Metern. Echte Urzeitriesen eben.

In der Geschichte Chiles spielen die Patagonischen Zypressen eine wichtige Rolle und wie viele andere Bäume auf dem Planeten wurden auch sie massenweise gefällt. Weil ihr Holz von so großer Qualität und entsprechendem materiellen Wert ist, sind nur noch etwa ein Prozent des Bestandes übriggeblieben. Patagonische Zypressen oder Alercen zählen heute zu den gefährdeten Arten, viele ihrer ältesten Vertreter finden sich in kleinen Beständen in abgelegenen Regionen der gemäßigten chilenischen Regenwälder. Geschützt durch schlichte Unerreichbarkeit konnten diese Bäume zu einer gewaltigen Größe heranwachsen. Bei den Mapuche, den Ureinwohnern im südlichen Zentralchile, erzählt man sich immer wieder von Alercen, die 20 Meter Durchmesser haben und über 80 Meter hoch sein sollen.

 

Baumkronen beherbergen immensen biologischen Reichtum
Die Baumkronen in den Regenwäldern der Welt gelten als gegenwärtig wichtigste biologische Forschungsregion für die Menschheit. Eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern widmet ihre Forschungen diesen noch unentdeckten Regionen und ist begeistert von dem Leben, das sie in der Höhe findet. Die Ausrüstung von Baumkletterern hat sich in den vergangenen Jahren zudem enorm weiterent-wickelt und ermöglicht es den Pionieren, die sich die Riesenbäume in diesen Wäldern erklettern, den Baumkronen nach und nach ihre vielen Geheimnisse zu entlocken. Trotzdem steckt die Erforschung dieser Kronenwelt immer noch in den Kinderschuhen.

 

Puerto Montt
ist eine geschichtsträchtige Stadt. Das gesamte Gebiet war ursprünglich von dichtem Urwald bedeckt und wurde Melipuli genannt, was in Mapudungun, der Sprache der Mapuche, „die vier Hügel“ bedeutet. Weil die geographische Lage am Meer viele Vorteile bot, wurde das Gebiet weitläufig gerodet. Deutsche Auswanderer gründeten an dieser Stelle dann im Jahr 1851 die Stadt Puerto Montt. Die Holzindustrie spielte in der Entwicklung der Stadt eine große Rolle und schuf Arbeitsplätze für Tausende von Arbeitern.

Heute kennt man die Region vor allem aufgrund ihrer Bedeutung als einer der größten Lachszüchter der Welt. Das nimmt etwas Druck von den Urwäldern, trotzdem spielt das Geschäft mit Hackschnitzeln immer noch eine wichtige Rolle in der regionalen Wirtschaft. Berge von Holzstämmen und Holzschnitzeln prägen nach wie vor das Bild der Region.

 

Vom Leben der Menschen mit der Wildnis
„In der westlichen Welt wird der Wert eines Baumes in erster Linie materiell bemessen, was zum größten Teil auf unsere Entfremdung von der Wildnis zurückzuführen ist. Viele Arten sterben aus, noch bevor sie von der Wissenschaft entdeckt wurden. Weniger als ein Prozent aller Pflanzen wurde auf seinen medizinischen Nutzen hin untersucht und der größte Teil der irdischen Pflanzenarten lebt in den Kronen der Bäume. Bäume ernähren eine immense Vielfalt an Leben innerhalb ihres Wuchssystems. Ein Baum im Wald ist nicht einfach ein Baum, sondern ein ganzes Ökosystem, die Menschen müssen erfahren, wieviel Leben in einem Baum stattfindet, um zu begreifen, wofür wir eigentlich kämpfen. Eine positive Beziehung der Menschen zu den Bäumen ist unabdingbar. Bäume soll-ten uns dazu inspirieren, uns für sie einzusetzen und Stellung zu beziehen, um das mit Abstand wunderbarste freistehende natürliche Gebilde der Welt zu schützen. Letztendlich können Bäume ohne Menschen leben, aber Menschen nicht ohne Bäume.“
Waldo Etherington

 

Die Autorin: Britta Arnold (E-Mail)
M. A. Germanistik München und Boston, Redakteurin, Übersetzerin, Lektorin, Unternehmenskommunikation

 
Online blättern im Kletterblatt 2014: "In den Wipfeln uralter Bäume" Nach oben
 

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