Kletterblatt 2006 - page 75

Thema
(red) Tree Worker, Tree Technician, Fach-
agrarwirt, der Studiengang Arboristik oder
ein Seiteneinstieg: viele Ausbildungswege
führen zur Baumpflege. Den einen klassi-
schen Weg wie in anderen Berufen gibt es
– noch – nicht. Das muss nicht von Nachteil
sein, es fördert vielleicht sogar Eigenver-
antwortung und Eigeninitiative, wie nach-
folgende Beispiele zeigen.
Stephan Geistdörfer, Diplom-Ingenieur der
Forstwirtschaft, ist Inhaber einer Baumpflege-
firma im schwäbischen Altbach. Schwierige
Fällungen sind sein Spezialgebiet. Er beschäf-
tigt vier Mitarbeiter und seit September 2005
auch einen Auszubildenden für den Beruf des
Forstwirts. Aber das ist noch nicht das Beson-
dere. Stephan Geistdörfer hat erfahren müs-
sen wie schwierig es ist, schnell Mitarbeiter
zu finden, die auch für die Baumpflege gut
gerüstet sind. In der Regel bereiten die klassi-
schen Ausbildungs- und Studiengänge den
späteren Baumpfleger nicht auf die Alltagsar-
beit vor. Was fehlt, sind die theoretischen
Kenntnisse, die Fähigkeit locker und versiert
mit der Motorsäge im Baum zu arbeiten,
sowie Grundkenntnisse der Seilklettertechnik.
Und hier greift das Konzept von Stephan
Geistdörfer: er bildet einen Forstwirt mit
Schwerpunkt Baumpflege aus. Neben den
klassischen Ausbildungsinhalten des Forst-
wirts erhält der Lehrling eine fundierte Ausbil-
dung im Bereich Baumpflege. Dazu gehören
selbstverständlich die Teilnahme an den A-
und B-Kursen Seilklettertechnik, die Arbeit im
Baum, und natürlich fundierte Motorsägen-
kenntnisse. Während seiner Ausbildung kann
der Lehrling im Forst der Stadt Esslingen in
verschiedenen Rotten mitarbeiten. Nach drei
Jahren hat er einen staatlich anerkannten Ab-
Baumpflegeausbildung
Viele Wege
zur Qualifikation
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