Gesucht und gefunden

Mehr Öffentlichkeit mit dem Baumpflegeportal: Wie kommt man zu Aufträgen? Andere Frage, wie findet man einen Baumkletterer? Eigentlich eine klare Sache: Der eine sucht, der andere will gefunden werden. Doch nicht immer finden beide zusammen.

Immer wieder rufen Leute bei uns an, die im Internet auf die Münchner Baumkletterschule gestoßen sind und nun von uns wissen wollen, ob wir jemanden wüssten, der ihre Bäume schneiden oder fällen kann. Klar wissen wir das. Aber für uns bedeutet das, eine passende Adressen zu suchen und an den Anrufenden weiterzugeben. Dabei haben wir zum einen die Schwierigkeit, dass wir natürlich in der Regel nicht wissen, wie gut unsere Kunden Bäume schneiden und uns deshalb mit Empfehlungen schwer tun; zum anderen hat uns das immer mehr Zeit abverlangt.

So hatten wir schon vor einigen Jahren die Idee, eine Plattform für Kletterer zu schaffen. Weil unser damaliges Kursprogramm hauptsächlich an Kommunen, Galabau-, Baumpflege- und Forstfirmen ging, veröffentlichten wir in unserem Kursprogramm eine Liste von Subunternehmern. Denn in der Baumpflege ist die Zahl derer, die sich auf das Klettern spezialisiert haben und für andere Firmen arbeiten sehr hoch.

Leider brachten die „SUBer Seiten“ nicht die gewünschte Resonanz. Als wir dann unser Kursprogramm in das Kletterblatt integrierten, starteten wir ein ganz neues Konzept: In die neu gestalteten „Gelben Seiten der Kletterbranche“ nahmen wir Anbieter SKT, Subunternehmer, Gutachter und später auch Industriekletterer auf. Das Branchenverzeichnis Kletterfirmen-SKT – die Zahl der Einträge rechtfertigt wohl diese Bezeichnung – war schon im ersten Jahr so erfolgreich, dass wir damals kaum nachkamen, die Anfragen zu bearbeiten. Geburtschwierigkeiten halt, die sich inzwischen erledigt haben.

Schnell wurde jedoch klar, dass das Kletterblatt alleine nicht den Anforderungen eines Branchenregisters gerecht werden kann. Das Kletterblatt ist zwar bei Kommunen und Firmen aus der grünen Branche verbreitet, also für Subunternehmer und kommunale Anfragen ideal, aber Otto Normalverbraucher kennt das Kletterblatt nicht. Es galt, die Kletterfirmen auch für Endkunden zugänglich zu machen. Was lag da näher, als das Internet und Gartenzeitschriften mit einzubeziehen? Wir investierten deshalb in die Erstellung einer Internetdatenbank und schufen das Baumpflegeportal. Diese Seite bewerben wir regelmäßig in Kleinanzeigen bundesweiter Gartenzeitschriften.

Auf dem Baumpflegeportal kann nach Bundesland oder Postleitzahl gesucht werden, eingeschränkt nach Subunternehmer, Kletterfirma, Gutachter oder Industriekletterer. Gefunden wird nicht einfach nur die Adresse der Firma, sondern ein Text, den der Anzeigenkunde frei gestalten hat. So kann jeder durch geschickte Textwahl auf sich aufmerksam machen. Dieser Text wird auch von Suchmaschinen gefunden.

In diesem Jahr wird ein weiteres Projekt gestartet: die Umkreissuche. Dazu sind umfangreiche Programmierungen notwendig. Unsere Investitionen werden sich für die eingetragenen Firmen lohnen. Bei der Umkreissuche gibt der potentielle Auftraggeber seine eigene Postleitzahl ein und wählt, wie weit er die Suche ausdehnen möchte. In Gegenden mit wenig Einträgen kann er so den Kreis erweitern und umgekehrt. Parallel dazu werden auch weiterhin für die Kletterfirmen-Seiten in namhaften deutschen Garten-Zeitschriften Kleinanzeigen geschaltet.

Mit dieser Plattform wird der Berufstand der kletternden Baumpfleger ins Blickfeld der Endkunden gebracht. Und das ist notwendig, wie folgendes Beispiel zeigt. Johannes Bludau, Baumkletterer und Mitarbeiter von Freeworker, hatte ein Kunde aus Berchtesgaden, dem er schnell anmerkte, dass er nicht aus der Branche kam. Er wollte Schlingen für das Besteigen seiner Kiefer haben. Der Mann war Bergsteiger und hatte vom Baumklettern keine Ahnung. Johannes klärte ihn auf, dass Bergklettern nicht gleich Baumklettern ist, und gab ihm statt einer Kletterausrüstung den Rat, einen Baumkletterer zu engagieren.

Erstaunt darüber, dass es für solche Jobs auch Spezialisten gibt und der Verkäufer statt zu verkaufen ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, wollte der Kunde von Johannes wissen, ob er in seiner Gegend jemanden wüsste. Beide schauten im Baumpflegeportal nach einer geeigneten Firma. Doch leider war die Suche nach einem Baumkletterer in seiner Nähe erfolglos. Im Umkreis von 40 Kilometern gab es keine eingetragene Firma auf dem Baumpflegeportal. Es gibt anscheinend immer noch weiße Flecken in Deutschland.

Da hat doch tatsächlich jemand seine Chance verpasst. Pech! Die Plattform, Euch zu finden, die steht. Jetzt liegt es an Euch, die Datenbank mit Einträgen zu belegen, damit nicht nur gesucht sondern auch gefunden wird.Jobs kann die Plattform zwar nicht garantieren, aber wenn nur ein Kunde fündig wird, hat sich die geringe Investitionsgebühr rentiert. Und wer in einem Jahr mal keinen Job über die Plattform Baumpflegeportal an Land ziehen kann, hilft mit seinem Eintrag, dass er auch noch nächstes Jahr gefunden werden kann. An dieser Stelle allen Unterstützern hier ein Dankeschön.