Im April 2006 fand
in Griechenland auf
der Insel Thassos
die zweite Auflage
der Thassos-Rallye
statt. Mit Sicherheit
ein Enduro-Event
der Superlative.
… kann nur die Seiltechnik
weiterhelfen. Internationale
Spitzenfahrer waren von
Christian Wölfel und Jorgos
Spitseris eingeladen worden,
um an dieser nicht offiziellen,
no commerce Veranstaltung
teilzunehmen. Und sie
kamen. Es war eine 6-Tage-
Rallye durch die Berge von
Thassos. Allerdings gab es da
drei Stellen, die nicht befahr-
bar waren. Auch für eine En-
duro ist an einem Abgrund
Endstation. Fremde Hilfe war
da nötig. Deshalb hatte
Christian Wölfel bei uns
nachgefragt, ob wir mit der
Seiltechnik diese Stellen über-
brücken könnten. Natürlich
konnten wir und ab ging’s
Richtung Griechenland.
Unser erster Job war es, tief
in den Bergen der Insel, dort
wo man nur auf einer Enduro,
auf einem Esel oder schlimm-
stenfalls zu Fuß hinkommt,
eine Seilbrücke über eine
Schlucht zu bauen. Wegen
der spärlichen Vegetation
mussten wir ein Kräftedrei-
eck bauen, um geeignete
Ankerpunkte für die Seilbrü-
cke zu schaffen. Da wir mit
Lasten von 100 – 130 kg
rechneten, spannten wir die
Seilbrücke mit einem 6-fa-
chen Flaschenzug, um einen
Durchhang zu verhindern.
Als die Fahrer am 3. Renntag
so nach und nach diesen
Punkt erreichten, konnte man
Menschen sehen, die so der-
maßen fertig waren, wie man
sie nur selten zu Gesicht be-
kommt; auch nicht in der
Baumpflege. Die Enduros
wurden mit Spanngurten an
eine Doppelrolle gehängt
und mit einem Bremsseil über
die Schlucht gelassen. Diesen
Service bekamen nur die En-
duros. Die Fahrer mussten
durch die Schlucht klettern.
Technik am Seil
Wenn Enduros
vor dem Abgrund stehen …
kletterblatt
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