kletterblatt
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Thema
• Gegenstände (Laub etc.) im Seilkanal die
Klemmwirkung der Backe blockieren.
Als Klemmknoten kommen Prusik und Klem-
heist in Frage, weil sie schnell zu binden und
vom Seil zu lösen sind.
Klemmknoten können versagen, weil:
• im Greifreflex aus Panik über den Knoten ge-
griffen wird,
• die Zahl der Windungen nicht dem Zweck
entspricht
• der Knoten falsch gebunden wurde,
• der Knoten im Versagensfall ein nach oben
und ein nach unten durchlaufendes Seil hal-
ten muss (Doppelsteigklemme versagt auf
einer Seite).
Hände und Füße versagen in der Regel, wenn
man in der Aufstiegstechnik noch nicht sicher
ist und/oder die Kraftreserven aufgebraucht
sind.
Aufstiegstechniken und
Sicherheitsvorkehrungen
Einfachseilaufstieg
Meist werden Hand- und Fußsteigklemmen
verwendet. Nur die Handsteigklemme zählt zur
PSA. Man kann den Aufstieg gut mit einem
Klemmknoten absichern, der oberhalb der
Steigklemme mitgeschoben wird. Der Knoten
sollte eine ausreichende Anzahl Windungen
haben, um zu greifen. Das muss bereits am
Boden probiert werden. Ist das Seilende am
Stammfuß befestigt, muss der Knoten und der
Halt der entstandenen Schlinge überprüft wer-
den. Klettert man am festen Strang
eines installierten Doppelseiles mit
Würgeschlinge, muss dieser identi-
fizierbar sein. Das ist nur möglich,
wenn nach der Zugprobe an bei-
den Strängen einer eindeutig lose
war. Eine weitere Variante ist eine
Markierung des festen Stranges
beim Einbau (Knoten, angehängter
Seilsack etc.), wenn alle Kletterer
auf der Baustelle diese Markierung
kennen und nicht auf die Idee
kommen, diese Markierung zu
entfernen.
Doppelseilaufstieg mit Fußklemmtechnik
und Doppelsteigklemme
Für diesen Aufstieg belastet man im Wechsel
die Füße, die beide Seilstränge einklemmen,
und die Doppelsteigklemme, die in jedem
Kanal je einen Seilstrang klemmt. Das Auf-
stiegsseil sollte auf einer Seite am Ankerpunkt
mit einer Würgeschlinge fixiert sein. Auf dem
Strang, der oben durch
das Auge der Würge-
schlinge läuft, bindet
man einen Klemmkno-
ten, der oberhalb der
Doppelsteigklemme mit-
geschoben wird. Wenn
sich nun eine der Klem-
men öffnet, greift ent-
weder die Würgeschlin-
ge oder der Klemmkno-
ten. Sogar wenn sich
beide gleichzeitig öff-
nen, wäre der Absturz
durch den Klemmkno-
ten verhindert.
Doppelseilaufstieg mit Fußklemmtech-
nik und Klemmknotenschlinge
So anspruchsvoll diese Technik am Anfang
scheinen mag, der Materialaufwand ist sehr
gering und die Gefahren sind überschaubar.
Der Klemmknoten darf während des Aufstiegs
nicht übergriffen werden und die Schlinge
muss so lang sein, dass der Knoten bei aus-
gestreckten Armen
oberhalb der Hände
gerade noch locker ist.
Wenn man beim Auf-
stieg abrutscht, muss
man dem Knoten Ge-
legenheit geben, zu
greifen. Wer sich aus
Reflex am Seil festhält,
entlastet nämlich den
Knoten und lässt unter
Umständen erst los,
wenn die Bremsflächen
der Handinnenseiten
verbraucht sind.