Thema
kletterblatt
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Weil eine Kronensicherung den
Baum unversehrt lässt, ist sie meines
Erachtens aus biologischer Sicht dem
Sicherungsschnitt vorzuziehen. Die
neue ZTV-Baumpflege unterscheidet
jetzt drei Sicherungsarten:
• Dynamische Bruchsicherung
(Abb. 1a)
(Bewegungsbegrenzung),
• Statische Bruchsicherung
(Abb. 1b)
(Starre Fixierung),
• Tragsicherung
(Abb. 1c)
(Absturzsicherung)
1. Die dynamische Bruchsicherung
Die dynamische Bruchsicherung ist der Nor-
malfall. Ist ein Baumteil durch einen Schaden
geschwächt, muß die Krone diesen spüren
können. Nur dann kann der Baum den Scha-
den durch Kompensationswachstum ausglei-
chen. Um kompensieren zu können, muss das
schadhafte Baumteil bei leichten sommerli-
chen Winden, in der Wachstumsperiode, be-
weglich sein. Man lässt also Bewegung zu,
bremst sie aber dynamisch ein, um ein Auf-
schaukeln und damit eine Überlastung zu ver-
meiden. Hierzu genügen relativ niedrig di-
mensionierte Seilstärken. Ein Ruckdämpfer ist
für die Schwingung bei geringen sommerli-
chen Winden förderlich. Ausgeführt wird die
Sicherung in der Regel als Vieleck.
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Eingebaut wird in 2/3 Höhe des Stämm-
lings. Bemessung siehe Tab. 1 (Herleitung in
pro baum 4/2005 S. 2-10)
2. Die statische Bruchsicherung
Bei angerissenen Baumteilen, z. B. bei V-Zwie-
seln mit Riss, muss die Bewegung vollständig
unterdrückt werden. Nur dann kann ein Wei-
terreißen verhindert werden. Im Gegensatz
Baumpflege 2006
Die Kronensicherung in der ZTV
Abb. 1: Die 3 Sicherungsarten nach der neuen ZTV–Baumpflege;
Kombinationen untereinander sind natürlich möglich
Abb. 1a
Abb. 1b
Abb. 1c